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Unfallgefahr Unfallgefahr: Gärtner fordern Tempolimit

Von holger hadinga 23.03.2013, 18:08
„Die Ein- und Ausfahrten liegen tiefer als die Straße“, sagt Hans-Jürgen Zimmer, Wegelebens Bürgermeister.
„Die Ein- und Ausfahrten liegen tiefer als die Straße“, sagt Hans-Jürgen Zimmer, Wegelebens Bürgermeister. CHRIS WOHLFELD Lizenz

wegeleben/MZ - Das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung an der Gartenanlage „Ditfurter Berg“ in Wegeleben scheint schier kein Ende zu nehmen. Wegelebens Bürgermeister Hans-Jürgen Zimmer (CDU), versuchte bisher vergeblich, das Tempolimit von 100 auf 70 Stundenkilometer zu begrenzen.

„Die Gartenanlage hat insgesamt vier Ein- und Ausfahrten, die tiefer liegen als die Straße. Das Rausfahren ist gefährlich, weil man die anderen Autos nicht sieht. Es gab bereits Unfälle, die aber aus versicherungstechnischen Gründen der Polizei nicht gemeldet wurden“, weiß Zimmer. Er sagt auch, dass bereits ein Tempolimit von 70 km/h bestand, dann aber die Straße von 2009 bis 2010 ausgebaut wurde. Parallel dazu entstand ein Geh- und Radweg zur Gartenanlage. „Nach Abschluss der Bauarbeiten war plötzlich das 70er-Begrenzungsschild verschwunden. Eine Gefahr besteht aber weiterhin. Deshalb haben sich die Gartenfreunde an mich gewandt“, so Wegelebens Bürgermeister.

Diese Kreisverkehrsstraße führt von Wegeleben nach Ditfurt. Laut Zimmer gab es am „Ditfurter Berg“ bereits einen Vor-Ort-Termin. Daran nahmen Vertreter des Ordnungsamtes des Landkreises Harz, der Polizei, des Gartenvorstandes sowie des ADAC teil. Zimmer: „Das Ordnungsamt sagte, dass keine Notwendigkeit für ein Tempolimit besteht, weil hier kein Unfallschwerpunkt ist. Der ADAC kann zwar keine Anordnungen festlegen, der Vertreter hält aber die Begrenzung für sinnvoll, da für die Betreiber und Besucher der Gartenanlage in puncto Straßenverkehr eine Gefährdung besteht.“

Der Widerspruch gegen die Entscheidung des Ordnungsamtes von Hans-Jürgen Zimmer wurde abgewiesen. Wegelebens Bürgermeister sei als juristische Person nicht berechtigt, einen Widerspruch einzulegen. „Diese Begründung ist fadenscheinig. Dabei bin ich nur ehrenamtlicher Bürgermeister“, zeigt er sich mit der Entscheidung des Landkreises nicht einverstanden. Anschließend legte der Vorstand des Gartenvereins beim Landkreis Harz in Halberstadt Widerspruch ein. Der wurde ebenfalls mit der Begründung, dass in diesem Bereich kein Unfallschwerpunkt sei, abgelehnt. Nun haben sich die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen im Kreisverband Harz der Sache angenommen. „Die Sicherheit beim Ein- und Ausfahren aus der Gartenanlage auf die Kreisstraße ist nicht gewährleistet. Die Sichtverhältnisse sind schwierig und die Geschwindigkeit ist nicht angepasst. Beim letzteren Punkt ist die Verwaltung in der Pflicht“, meint Ulrich-Karl Engel, Kreisvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.

Kristine Paul, ebenfalls Kreisvorsitzende der Bündnis-Grünen, ärgert sich: „Ich kann es nicht nachvollziehen, wie einem Bürgermeister solche Steine in den Weg gelegt werden, wenn es um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geht. Wir sollten froh sein, dass sich Menschen im ländlichen Raum noch für die Politik engagieren wollen.“