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Tunnelprojekt kann kommen

Von Detlef Horenburg 07.01.2008, 17:48

Blankenburg/Thale/MZ. - Nach erfolgtem Abschluss des Raumordnungsverfahrens mit landesplanerischer Beurteilung hat sich das Land jetzt auf eine von insgesamt sechs Umgehungsvarianten geeinigt.

Diese Variante beginnt etwa 250 Meter nördlich der Kreuzung Bundesstraße 81 (Blankenburg-Hasselfelde) und der Kreisstraße nach Wienrode. Enden wird die Umgehungsstraße an der Kreuzung alte B 6 und Auffahrt neue B 6 in Blankenburg / Gehren. Das teilte Harald Kreibich, Pressesprecher des Verkehrsministeriums von Sachsen-Anhalt, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung mit.

Die neue Straße hat laut Planung eine Gesamtlänge von 4,8 Kilometern. Die Trasse schwenkt aus Richtung Wendefurt nordwestlich um Wienrode vorbei, um anschließend Cattenstedt östlich zum Hasental zu umfahren. Am Ende des Hasentals zwischen Wienrode und Cattenstedt führt die Straße durch einen 600 Meter langen Tunnel unterhalb der Teufelsmauer. Die Trasse schwenkt anschließend nach Norden, um das Klärwerk der Stadt Blankenburg westlich zu umfahren und verläuft dann wieder in nordöstlicher Richtung bis zum Bauende an der jetzigen Kreuzung B 6 (alt) / Zubringer B 6n bei Blankenburg / Gehren.

Laut Ministeriumssprecher ist beabsichtigt, mit der technischen Entwurfsplanung im Jahre 2008 zu beginnen. Dazu erfolgen zurzeit örtliche Vermessungsarbeiten. Das Baurecht für die Umgehungsstraße soll bereits in vier Jahren bestehen, ein Jahr danach könnte spätestens gebaut werden, wenn es die Finanzen des Bundes zulassen. Ob an der Umgehungsstraße für Blankenburg noch eine Ab- und Auffahrt für die Straße zwischen Timmenrode und Blankenburg (L 92) gebaut wird, dies soll das kommende Planfeststellungsverfahren zeigen.

"Thale wird auf alle Fälle dafür plädieren", betonte Thales Bauamtsleiter Guido Blosfeld. Für Thale sei die Anbindung an dieser Stelle sinnvoll, um die touristische und wirtschaftliche Standortqualität aufzuwerten. "Gerade ein Großteil der Touristen kommt auch über die Bundesstraße 81 nach Thale, ein Teil des Schwerlastverkehrs ebenfalls."

Auch wenn Thale an der neuen Ortsumfahrung keinen Anschluss bekommen würde, werde der Durchfahrtsverkehr für Timmenrode nicht weniger, ist sich Blosfeld sicher. Kraftfahrer suchten sich erfahrungsgemäß die kürzesten Wege. Und die seien dann nun einmal die über Wienrode / Timmenrode oder Blankenburg, um von Thale auf die Straße Blankenburg-Hasselfelde (B 81) zu gelangen.

"Für die L 92 ist kein Anschluss an die Blankenburger Ortsumfahrung geplant", sagte der Ministeriumssprecher. Der Teufelsmauer-Tunnel für die Ortsumfahrung beginne bereits im Hasental, so dass die Straßenführung Timmenrode-Blankenburg "in ihrer Lage unverändert bleibt." Eine Verknüpfung beider Straßen wäre nur mit sehr großem Aufwand möglich und sei auch im Ergebnis des Raumordnungsverfahrens für die B 81-Ortsumgehung Blankenburg nicht vorgesehen.

Kritik übte der Thalenser Bauamtsleiter auch daran, dass sich die Landesstraße Thale - Warnstedt - Anschluss B 6n bei Westerhausen in einem katastrophalen Zustand befindet. "Es ist unverständlich, warum zum geplanten Ausbau der Straße das Planfeststellungsverfahren auf Eis liegt."