60.000 Euro für 300 Schilder Tourismus: Neue Wegweiser für Touristen in Quedlinburg kosten 60.000 Euro

Quedlinburg - Quedlinburg hat endlich (wieder) ein touristisches Leitsystem für Fußgänger: An 51 Standorten weisen jetzt insgesamt 313 Schilder auf die bedeutendsten kulturhistorischen und touristisch interessanten Sehenswürdigkeiten der Welterbestadt hin. „Wir sind wirklich froh“, sagte Thomas Bracht, Geschäftsführer der Quedlinburg-Tourismus-Management GmbH (QTM). „Wir hatten ständig Beschwerden, dass wir ein solches System nicht mehr hatten bzw. es nur marginal war.“
Land zahlte den Großteil der Kosten
Errichtet wurde das Leitsystem mit Unterstützung des Landes: Es stellte Fördermittel in Höhe von 54.000 Euro bereit; mit dem Eigenanteil der Stadt - 6.000 Euro - standen insgesamt 60.000 Euro zu Verfügung, erläuterte Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen bei der Stadtverwaltung. „Grundvoraussetzung“ für die Förderung sei gewesen, sich bei der Umsetzung an das touristische Leitsystem des Landes zu halten.
Für dieses System gibt es einen Leitfaden, der unter anderem regelt, wie die Schilder aussehen und wo sie aufgestellt werden. Erforderlich war zudem das Ja der Denkmalpflege. So weisen nun Schilder in einer kleinen Variante den Weg. Auch ein Grund dafür, dass auf die Sehenswürdigkeiten nur in deutscher Sprache verwiesen wird: Es sei lange überlegt worden, ob es auch eine englische Variante geben solle, sagte Thomas Malnati.
Doch zum einen hätte wegen der Vorgabe - kleine Schilder und eine Zeile Schrift - eine englische Version nicht mehr auf das Schild gepasst. Und: „Sie ist aus meiner Sicht auch nicht zwingend erforderlich“, sagte Thomas Bracht und erläuterte: „Wir arbeiten vorwiegend mit Eigennamen, die auch in anderen Sprachen Eigennamen sind. Und wir haben sehr umfangreich mit Symbolen gearbeitet, mit Bildern.“ Zudem würden sich Besucher anhand von Broschüren informieren, in denen die Namen der touristischen Ziele auch genannt seien.
Hinweise nur auf „klassische Sehenswürdigkeiten“
Zu den Vorgaben des Leitsystems des Landes gehöre auch, dass nur „Sehenswürdigkeiten der klassischen Art“, wie zum Beispiel Denkmale, ausgeschildert werden dürfen, so Bracht weiter. Das heiße, Parkplätze oder WC würden hier nicht berücksichtigt. „Was jetzt ansteht, ist, diese Lücke zu füllen.“
Mit dem Leitsystem wird nun ein seit Jahren verfolgtes Projekt abgeschlossen. Wie Thomas Bracht berichtete, war schon in den 1990er Jahren ein Fußgängerleitsystem installiert worden - mit Schildern aus Emaille. „Die waren bei den Besuchern äußerst beliebt.“ Schon 2004 hätten Vorbereitungen für ein neues System begonnen. 2010 wurde ein Antrag auf Förderung gestellt, Mittel flossen in diesem wie in den Folgejahren nicht. Nachdem es Änderungen beim Förderprogramm gab, stellte die Stadt 2015 einen neuen Antrag und bekam im April vergangenen Jahres den Zuwendungsbescheid. (mz)