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Titelkampf Titelkampf: Güntersberge will wieder Stadt sein

Von Andreas Bürkner 02.09.2014, 14:10
Güntersberge besaß ab 1437 Stadtrecht.
Güntersberge besaß ab 1437 Stadtrecht. archiv/anders Lizenz

Güntersberge/MZ - Das einst so stolze Güntersberge will seinen alten Titel „Stadt“ zurückhaben. Schließlich wurde die Harzer Gemeinde schon im Jahre 1437 erstmals als Stadt bezeichnet. Als Güntersberge ab 2009 aber zur Einheitsgemeinde Stadt Harzgerode gehörte und zum Ortsteil wurde, ging damit auch das fast 600 Jahre andauernde Stadtrecht verloren.

„Am Bewusstsein der Einwohner änderte sich seitdem jedoch nichts“, hat Ortsbürgermeister Günter Wichmann bei den Einwohnern festgestellt. Nun sei bekannt geworden, dass mit der neuen Kommunalverfassung des Landes Sachsen-Anhalt, die seit 1. Juli dieses Jahres gültig ist, der Titel wiedererlangt werden kann. „Seitdem bedrängen mich die Bürger, etwas zu unternehmen“, sagt Wichmann. Auch beim Güntersberger Fest sei das Thema lustig verarbeitet worden. Für Wichmann war es ein Grund mehr, deshalb heute Abend den Ortschaftsrat über den Antrag entscheiden zu lassen, künftig wieder Stadt Güntersberge zu heißen und damit werben zu dürfen.

„Damit sind keinerlei Stadtrechte wie früher verbunden“, macht Harzgerodes Bürgermeister Jürgen Bentzius deutlich. „Ich stehe dem Antrag aufgeschlossen gegenüber.“ Entscheiden müssten jedoch nach dem Beschluss des Ortschaftsrates die Mitglieder des Stadtrats, ob sich Güntersberge wieder mit dem Titel „Stadt“ schmücken darf. „Die Aufsicht wird es zudem prüfen.“

„Für die Selbstachtung der Bürger in der einstmals kleinsten Stadt Sachsen-Anhalts würde der alte Name ein positives Signal sein“, sagt Ortsbürgermeister Wichmann. „Ich bin davon überzeugt, dass die Vertreter unseres Rates dem Antrag zustimmen.“