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Timmenrode Timmenrode: Erobern Stachelschweine den Harz?

Von petra korn 05.04.2013, 19:36

Thale/Timmenrode/MZ - Im Harz ist erneut ein frei laufendes Stachelschwein gesichtet worden. Eine Thalenserin meldete sich jetzt bei der MZ, nachdem sie den Exoten zum zweiten Mal gesehen hatte - am Ostersonntag.

Vor einigen Wochen hatte ein Stachelschwein, das sich mehrfach in und um Ermsleben zeigte, für Aufregung in der Stadt Falkenstein/Harz gesorgt. Später war ein solches Nagetier im Bereich Mansfeld-Südharz gesichtet und schließlich zwischen Hettstedt und Walbeck überfahren worden (die MZ berichtete).

Eine ganze Weile her ist auch, dass die Thalenserin erstmals ein Stachelschwein sah. Morgens auf dem Weg zur Arbeit nach Darlingerode entdeckte die Krankenschwester das Tier an der Kreisstraße zwischen Timmenrode und dem „Helsunger Krug“. „Es ist über die Straße gelaufen. Ich hatte erst nur ein Rad gesehen und gedacht: Ist das ein Auerhahn? Doch es hatte vier Beine, und dann habe ich gesehen, dass das Rad Stacheln waren. Es war definitiv ein Stachelschwein.“

"Es war recht mobil"

Als sie kurz danach den MZ-Bericht über das Auftauchen eines solchen Exoten in Ermsleben las, hatte die Thalenserin bereits Zweifel, dass es sich um dasselbe Tier handeln könnte. Am Ostersonntag, gegen 5.15 Uhr, sah sie das Stachelschwein erneut: an derselben Stelle am Rand der Straße zwischen Timmenrode und Helsunger Krug. „Es war recht mobil“, so die Krankenschwester, die hofft, dass dieses Tier eingefangen werden kann, bevor ihm etwas passiert. „Das wäre schade. Ich fand es niedlich.“

Bei der Stadt Blankenburg, deren Ordnungsamt für ein Einfangen zuständig wäre, sind bislang keine Hinweise eingegangen, dass ein solcher Exot im Stadtbereich unterwegs sei. Auch beim „Helsunger Krug“ ist nichts bekannt, haben Gäste nicht über Stachelschwein-Sichtungen berichtet. „Wildschweine und Rehe, jede Menge, aber ein Stachelschwein - nein“, hieß es.

„Stachelschweine werden inzwischen sehr viel privat gehalten“, weiß René Lindemann, Mitarbeiter und Lehrausbilder im Tiergarten Halberstadt. Dort wird seit mehr als einem Jahr ein solcher Exot vermisst. René Lindemann ist sich aber sicher, dass es sich bei den gesichteten nicht um das Halberstädter Tier handelt. „Wenn unser Stachelschwein noch mal gesehen wurde, dann ganz in der Nähe. Es war nie weiter weg.“ Inzwischen, so vermutet er, ist das Halberstädter Tier tot. Stachelschweine könnten sich, so sie gewarnt sind, ganz gut wehren. Doch wenn sie allein unterwegs seien, würden die Verwandten der Meerschweinchen schnell Opfer von Füchsen.