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Thale schlägt den MSV Börde

17.08.2009, 08:20

THALE/QUEDLINBURG/MZ/WG/NN. - Mit einem überraschenden 3:2-Sieg beim MSV Börde kehrten die Stahlfußballer aus Magdeburg zurück. Der Quedlinburger SV wartet nach der 0:2-Heimschlappe gegen die Schönebecker weiter auf den ersten Sieg in der neuen Saison.

Thale gewinnt

Selbst die kühnsten Optimisten glauten nach dem 0:3 in Schönebeck nicht an einen Sieg. Zu stark schien der Vorjahreszweite, der mit zwei Erfolgen in die neue Saison startete. Aber Stahl wartete mit einer deutlichen Leistungssteigerung auf, zeigte sich zweikampfstark, war trotz der Hitze lauffreudig und mit unbändigem Siegeswillen ausgestattet. Auch einige fragwürdige Entscheidungen der Unparteiischen warfen Thale nicht aus der Bahn.

Dabei begann die Partie unglücklich. Der Thalenser Torwart Florian Hottelmann ließ einen haltbaren Freistoß von Nicolaus passieren, Thale geriet schon nach zwei Minuten in Rückstand. Windelband (13.) und Spielmacher Birke (15.) hatten gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen, aber diesmal war Hottelmann auf dem Posten. Die Antwort der Thalenser ließ nicht lange auf sich warten. André Kopp erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld zurück, spielte Michael Preuß an, der aber am Magdeburger Keeper scheiterte. Zum Glück war Steffen Hägemann zur Stelle, der den abgewehrten Ball per Kopf zum 1:1 beförderte (16.). Der MSV brauchte einige Zeit, sich von diesem Schock zu erholen, aber Daniel Weber nutzte die Chance nicht, Thale in Führung zu bringen (25.). Danach drückten wieder die Einheimischen, aber Jahns (30.), Windelband (36.) und Kelm (45.) verfehlten das Gehäuse.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste ihre stärkste Phase. Weber vergab seine zweite Chance (47.), bevor sich Enrico Kaye auf der linken Seite durchsetzte und Björn Öhlmann dessen Eingabe mit tollem Hechtkopfball zur umjubelten Führung verwertete (49.).

Der Gastgeber schien angeschlagen, aber weder Preuß (51., 55.) noch Kaye (52.) sorgten für die Vorentscheidung. Magdeburg konnte zwar durch Birke per Foulelfmeter noch einmal ausgleichen (68.), aber Thale merkte, dass an diesem Tag war mehr möglich war. Nach schöner Einzelleistung besorgte Preuß mit sattem 22-Meter-Schuss die erneute Führung (72.).

In der Schlussphase hatte Stahl noch einige brenzlige Situationen zu überstehen: Weber kratzte den Ball von der Torlinie (80.) und Mähnert setzte einen Kopfball an die Latte (86.). Als Hottelmann einen Flugkopfball von Fischer in starker Manier parieren konnte (90.), war die Überraschung perfekt. Der anschließende Jubel kannte verständlicherweise keine Grenzen.

Thale: Hottelmann - Ahlers, Tietze, Geuer, Traue, Öhlmann, Kopp (53. Drechsel), Kaye, Preuß, Hägemann, Weber (88. Neuendorf)

Wieder Heimniederlage

Eigentlich wollten die Quedlinburger den ersten Sieg erzielen, doch der Schuss ging beim 0:2 gegen Schönebeck im wahrsten Sinne nach hinten los. Durch eine ganz schwache Gesamtleistung machte man den Gegner, der ebenfalls keine Bäume ausriss, sogar zum neuen Spitzenreiter.

Dabei fing es gar nicht schlecht an. Nachdem die ersten Angriffe der Schönebecker erfolgreich abgewehrt werden konnten, kam der QSV zwischen der fünften und zehnten Minute zu drei guten Chancen, um in Führung zu gehen. Aber Ebeling im Tor der Gäste konnte mit zwei Glanzparaden seine Mannschaft vor einem Rückstand retten. Dann schoss ihn Pascal Ibold mit einem Gewaltschuss genau auf den Körper. Der Ball prallte zwar ab, es war aber kein Quedlinburger zu Stelle. Doch das blieben die erwähnenswerten Möglichkeiten, auch Schönebeck hatte keine Chancen.

Das Spiel plätscherte bis zur 30. Minute vor sich hin, als ein harmloser Ball von rechts in den QSV-Strafraum gelangte. Keiner bekam das Leder unter Kontrolle und plötzlich sprang der Ball, zuletzt sogar von einem Quedlinburger berührt, hinter die Torlinie. Die Gäste kamen zu einem Treffer wie die Jungfrau zum Kind. Hatte man nun mit wütenden Angriffsaktionen der Gastgeber gerechnet, wurde man enttäuscht.

Auch nach Wiederanpfiff von Schiri Giggel, der mit seinen Assistenten aus der nördlichen Altmark anreiste, war kein Aufbäumen der Schützlinge von Trainer Fieberling erkennbar, schon gar nicht nach dem 0:2, als der Schönebecker Jörß im Anschluss an eine Ecke (47.) einköpfte. Immer wieder rannten sich die Quedlinburger mit versuchtem Kurzpassspiel fest. Die Gäste brauchten nur ihren Vorsprung verwalten, das Spiel des QSV war leicht auszurechnen. Bei einigen Kontern drohte gar eine höhere Niederlage.

Erst in der Schlussviertelstunde flackerten die Quedlinburger Angriffsbemühungen wieder auf, auch Chancen zum Anschlusstreffer und mehr gab es genug. Aber sie hätten wohl ewig spielen können, es wollte kein Treffer gelingen. Solch einen schwarzen Tag kann jede Mannschaft mal erwischen. Schon nächste Woche besteht die Chance, dieses Spiel vergessen zu machen.

QSV: Richter, Wegert (ab 80. Schwierske), Wanka (ab 70. Gabriel), Ibold, Krull, Klauss, Brüser, Glahmann, Mzyk, Weidner (ab 32. Frye)