Täglich rund 225 Kilometer für einen guten Zweck
Thale/MZ. - Rund 1 800 Kilometer lagen vor Stephan Schulze, als er am Sonnabend um 11 Uhr zu seiner Benefiz-Radtour zugunsten der Deutschen Krebshilfe nach Tallinn aufbrach. Sponsoren, Freunde und Verwandte waren dabei, als er am Rathaus in Thale startete. Warm gefahren hatte sich der 27-jährige Quedlinburger bereits bei der Fahrt zum Start nach Thale. "Ich hatte Rückenwind, das motiviert", sagte Stephan Schulze, den er sich auch auf der ersten Etappe über rund 230 Kilometer bis nördlich von Berlin wünscht: "Es geht schneller, die Landschaft ändert sich öfter, das gibt Auftrieb."
In Thale wurde er auch von Ivonne verabschiedet, die allein erziehende Mutter zweier Kinder ist an Krebs erkrankt und wünschte Stephan alles Gute für die lange Fahrt und dankte ihm für diese "ganz tolle Aktion". Am Start war auch Wedderslebens Bürgermeister Dirk-Michael Meisel in Vertretung seines Thalenser Amtskollegen. Doch den stellvertretenden Leiter der Berufsbildenden Schulen verbindet mit Stephan Schulze noch mehr. Als sein ehemaliger Lehrer hat Dirk-Michael Meisel sich stark engagiert, um Sponsoren für die Fahrt zu finden und das Unternehmen abzusichern. So half unter anderen auch der Förderverein der Schule.
Stephan Schulze nutzt seine studienfreie Zeit für die Extremtour über 1 800 Kilometer von Thale nach Tallinn. Für jeden Kilometer will er einen Euro sammeln, so dass dann 1 800 Euro der Krebshilfe übergeben werden können. Begleitet auf seiner Fahrt durch Deutschland, Polen und die drei Baltenrepubliken wird er von seiner Frau Katherina und Töchterchen Julia. Beide treffen den Vater an bestimmten Punkten und haben im Auto auch noch ein Mountainbike dabei, das für extreme Strecke gedacht ist. Übernachtet wird in Raststätten oder auf Zeltplätzen.
Stephan Schulze plant in acht Tagen in Tallinn zu sein. Damit sich die Strapaze in Grenzen hält, hofft er auf weiteren Rückenwind.
Sammelbüchsen für Spenden, die das Benefizanliegen Stephan Schulzes unterstützen, stehen weiter im Bergwerk in Quedlinburg und in der Physiotherapie Ryschka in Thale.