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Tag des Schlagzeugers Tag des Schlagzeugers am 4. April: "Acht Jahre sind ein gutes Einstiegsalter" sagt Daniel Wolf

Von Katrin Schröder 04.04.2019, 07:57
Daniel Wolf unterrichtet in der Kreismusikschule und spielt in mehreren Bands in der Region.
Daniel Wolf unterrichtet in der Kreismusikschule und spielt in mehreren Bands in der Region. Marco Junghans

Quedlinburg - Am Anfang stehen zwei Vieren. „Der Vier-Viertel-Takt ist die Basis und der Standard im Unterricht“, sagt Daniel Wolf. Der Schlagzeuger lehrt sein Instrument an der Kreismusikschule in Quedlinburg, als Musiker spielt er in verschiedenen Formationen. Auch wenn das Instrument auf der Bühne oft im Hintergrund steht: Der Musiker dahinter hat als Taktgeber mit die wichtigste Aufgabe. „In der Popularmusik geht ohne Schlagzeug praktisch nichts“, so Wolf.

Musik gehörte schon immer zu seinem Leben. „Ich bin in einem ziemlich musikalischen Elternhaus groß geworden. Singen war das erste, womit ich konfrontiert worden bin“, sagt der 45-Jährige, der früher Mitglied im Oratorienchor war. Seine Mutter spielte Orgel, und der Sohn nahm ab der ersten Klasse Klavierunterricht. Das Schlagzeug entdeckte er erst als Jugendlicher für sich. „Ich war in der Pubertät und wollte cool sein“, sagt er und lächelt.

„Ich war in der Pubertät und wollte cool sein“

Im Wendejahr kam Daniel Wolf aufs Gymnasium, zur gleichen Zeit startete er unter dem Namen „D’Arc“ sein erstes Musikprojekt. „Wir haben das damals Avantgarde genannt“, erinnert er sich. Ihr war kein langes Leben beschieden. Wolf bestand das Abitur, leistete Zivildienst im Krankenhaus, das nächste Projekt folgte. Es hieß „Jack’s Project“, bis heute hat er den Spitznamen „Jack“.

1994 ging der Quedlinburger zum Musikstudium nach Dresden, Fachrichtung Schlagzeug in Jazz, Rock und Pop bei Günter „Baby“ Sommer, der als Freejazz-Ikone gilt. Wolf lernte das Handwerk, Techniken und Stilrichtungen, Musikgeschichte, Improvisation, Instrumentenkunde – das volle Programm.

Musikstudium in Dresden - das volle Programm

Weil er Klavier spielen konnte, beantwortete sich die Frage nach dem zweiten Pflichtinstrument von selbst. Später absolvierte er das Hauptfachstudium an den schwarz-weißen Tasten und ist seither Diplom-Musiker für Schlagzeug und Klavier.

Danach kehrte Wolf in seine Heimatstadt zurück, auf der Suche nach Projekten. „Im Jahr 2000 haben sich gleich drei ergeben, die länger andauerten“, blickt er zurück. Zwischen dem Klezmer-Projekt „Tacheles Klezmer Company“, der Mittelaltergruppe „Scherbelhaufen“ und der Liedermachercombo „Henry’s Inn“ gab es aber zu viel Reibungsverlust. „Ich musste Prioritäten setzen“, so Wolf - „Henry’s Inn“ wurde auf Eis gelegt.

Die Projekte wechseln seitdem, ihre Vielzahl und Vielfalt ist hingegen konstant. Seit zwölf Jahren steht er mit der Mittelalterband „Die Rabenbrüder“ auf der Bühne, für die er eigene Stücke schreibt. „Das ist mein dienstältestes Projekt“, sagt der Musiker. Dann gibt es die „Drunken Donkeys“, mit denen Wolf Irish Folk spielt, und das „Trio 3“, das Coversongs von Liedermachern spielt, vor allem von Gerhard Gundermann, dem singenden Baggerfahrer aus der Lausitz.

Damit treten die Musiker am 18. und 19. Mai beim Stadtfest zu Ehren König Heinrichs I. und am 31.Oktober zum 30. Jahrestag des Mauerfalls in der Blasiikirche auf. „Es ist aber geplant, dass wir eigene Stücke schreiben.“

Schlagzeuger Daniel Wolf gibt seit 2015 Unterricht

Seit 2015 gibt der Schlagzeuger Unterricht an der Kreismusikschule in Quedlinburg und an einer privaten Einrichtung in Niedersachsen. Acht Jahre ist ein gutes Einstiegsalter, sagt Wolf. „Es kommt immer darauf an, was die Schüler mitbringen, ob sie schon Vorerfahrung haben.“

Die meisten fangen bei Null an und lernen zunächst die Grundlagen. „Das Wichtigste ist, dass die Hände miteinander klarkommen“, so Wolf. Dann folgen die Füße, und mit der Zeit lernen die Schüler, die Gliedmaßen unabhängig voneinander einzusetzen.

Entscheidend seien zudem Kondition, gutes Timing und Einfühlungsvermögen – denn in den seltensten Fällen tritt der Schlagzeuger als Solist auf. „In der Regel ist das Schlagzeug ein Begleitinstrument“ - aber eins, das dominiert. Und wenn die Band gemeinsam auf der Bühne steht und das Zusammenspiel funktioniert, ist sowieso alles andere egal. „Musik macht einfach Spaß.“

Nächster Auftritt der „Drunken Donkeys“ am Freitag, 26. April, 19.30 Uhr, beim Irischen Frühling im Wipertihof. (mz)