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Süderstadt in Quedlinburg Süderstadt in Quedlinburg: 1,1 Millionen für Kita-Sanierung

Von Petra Korn 11.04.2017, 07:45
Finanzminister André Schröder (h.r.) hat in der Kindertagesstätte Süderstadt den Fördermittelbescheid für die energetische Sanierung der Einrichtung übergeben. Melanie nutzt das, um Oberbürgermeister Frank Ruch ein Bild zu schenken, auf dem sie den OB gemalt hat.
Finanzminister André Schröder (h.r.) hat in der Kindertagesstätte Süderstadt den Fördermittelbescheid für die energetische Sanierung der Einrichtung übergeben. Melanie nutzt das, um Oberbürgermeister Frank Ruch ein Bild zu schenken, auf dem sie den OB gemalt hat. Detlef Anders

Quedlinburg - Sie sind in einem Gebäude untergebracht: Die Kinderkrippe in Trägerschaft des DRK, die 2010 saniert wurde, und die Kindertagesstätte Süderstadt in Trägerschaft der Stadt Quedlinburg, in der vieles noch aus der Bauzeit der 1975 eröffneten Einrichtung stammt.

Der Unterschied ist nicht zu übersehen. Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) erinnert sich noch gut daran, dass beim Fest zum 40-jährigen Bestehen der Kita ein Hauptwunsch war, etwas für die Sanierung des Gebäudes zu tun. Jetzt ist es soweit: Am Montag hat Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) direkt vor Ort in der Kita Süderstadt einen Fördermittelbescheid über 1,1 Millionen Euro übergeben.

„Unterstützung für ein engagiertes Team"

„Wir sind sehr glücklich, dass wir das engagierte Team der Kindertagesstätte unterstützen und nun nicht nur vom Leben im Inneren her, sondern auch nach außen hin zeigen können: Hier ist eine moderne Kita“, sagt Frank Ruch. „Es ist ein schöner Tag mit einem ganz großen Geschenk“, freut sich Kathrin Wolke, Leiterin der Einrichtung, in der derzeit rund 60 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden.

Die Mädchen und Jungen fühlen sich in der Einrichtung wohl, sagt Kathrin Wolke. Aber es sei schön, wenn deren Fassade künftig auch in frischen Farben strahle, die Kindertagesstätte einen schönen Eingangsbereich habe.

Geplant ist eine energetische Sanierung des zweigeschossigen Plattenbaus mit Flachdach. „Wir müssen die ganze Außenhülle anfassen“, sagt Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen bei der Stadtverwaltung, und erläutert: Das Dach und die Fassade sollen eine Dämmung erhalten, ebenso die Kellerdecke von unten.

Neue Fenster und Türen, neue Elektroanlage

Fenster und Außentüren sollen erneuert werden. Zur energetischen Sanierung gehören aber auch die Erneuerung der Elektroinstallation und der Heizungsanlage, die ebenfalls noch aus der Bauzeit stammen.

Weichen sollen ebenfalls die alten Trinkwasser- und Abwasserleitungen, noch nicht erneuerte Sanitärräume sollen modernisiert werden. Weitere neue Innentüren sollen eingebaut werden, Schallschutzmaßnahmen in den Gruppenräumen erfolgen. Und schließlich wird es im Zusammenhang mit der Komplettsanierung auch Arbeiten an den Fußböden sowie Malerarbeiten geben.

Krippe und Kindergarten sollen Mehrzweckraum nutzen

Als „Sahnebonbon“, wie es Frank Ruch bezeichnete, gehört zum geschnürten Baupaket auch die Errichtung eines Mehrzweckraumes im Hofbereich. Die Grundplatte dafür ist schon vor Jahren im Zusammenhang mit der Sanierung der Krippe errichtet worden, sagt Kathrin Wolke. Der neue Mehrzweckraum soll auch in Abstimmung mit der Krippe gemeinsam genutzt werden.

„Es ist eine schöne Sache, wenn man einen zusätzlichen Raum hat“, so die Leiterin der Kindertagesstätte. Dieser könne für Aktivitäten der Kita, wie beispielsweise die musikalische Früherziehung, genutzt werden oder für Elternabende. Oder für Bewegung: Die Einrichtung arbeitet nach dem Bewegungskonzept von Elfriede Hengstenberg, bei dem Kinder mit speziellen Geräten wie beispielsweise Wackelbrettern ihre Bewegungsfähigkeit selbst entdecken und entwickeln können.

Ruch geht von sechs Monaten Bauzeit aus

Bis es aber so richtig losgeht in der Süderstadt, sind noch einige Vorarbeiten von der Planung bis hin zur Ausschreibung der Bauleistungen erforderlich. „Wir gehen davon aus, dass wir ab heute sechs Monate dafür brauchen“, schätzt Frank Ruch ein. Damit könnten die Arbeiten in der zweiten Hälfte, eher Ende des Jahres starten, ergänzt Thomas Malnati. Sie sollen dann auch über die kalte Jahreszeit als Winterbaustelle weiterlaufen.

Während der Bauphase wird die Kindertagesstätte nach Quarmbeck umziehen. „Wir haben dort eine Kindertagesstätte, die momentan viele freie Kapazitäten und einen guten Standard hat“, so der Oberbürgermeister.

Die Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte bedanken sich bei den Gästen mit einem kleinen musikalischen Programm - und nehmen die Einladung gern an, einen Blick in den Fördermittelbescheid zu werfen. Die hier verzeichnete Summe macht André Schröder plastisch: Wären es alles Ein-Euro-Stücke, könnte man daraus ein Haus bauen, so der Finanzminister.

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Mit dem Förderprogramm „Stark V“ erhalten finanzschwache Kommunen Geld für Investitionen in ihre Infrastruktur. Diese werden zu 100 Prozent gefördert. Der Bund stellt 90 Prozent zur Verfügung, das Land Sachsen-Anhalt übernimmt die verbleibenden 10 Prozent. Die Kommunen müssen somit keinen Eigenanteil aufbringen. (mz)

Der Unterschied ist zu sehen: links die Kita, rechts die Kinderkrippe.
Der Unterschied ist zu sehen: links die Kita, rechts die Kinderkrippe.
D. Anders