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Energiewende im Harz Strom vom Acker - auf diesen Flächen in Ballenstedt hat grüne Energie Vorrang

Mit dem Solarpaket will der Bund den Ausbau von Photovoltaik stärken. Landwirte wollen Freiflächenanlagen als weiteres wirtschaftliches Standbein nutzen. Werden jetzt in Ballenstedt Ackerflächen dem grünen Strom geopfert?

Von Rita Kunze 23.04.2024, 16:59
Die Stadt Ballenstedt hat mehrere Standorte für Freiflächen-Solaranlagen ausgewiesen.
Die Stadt Ballenstedt hat mehrere Standorte für Freiflächen-Solaranlagen ausgewiesen. Symbolfoto: Oliver Berg/dpa

Ballenstedt/MZ. - Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bei 80 Prozent liegen, sagt die Bundesregierung, die zugleich den Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PVA) stärken will. Rund 60 Hektar hat die Stadt Ballenstedt im Entwurf ihres Flächennutzungsplans dafür als Sondergebiete ausgewiesen. Wie viel davon wird bereits genutzt?

Etwa fünf Hektar Land, auf denen eine PVA entstehen soll, grenzen zum Teil an die Bundesstraße 185 in Richtung Ermsleben; dem Entwurf eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für dieses Gebiet hat der Hauptausschuss jetzt zugestimmt. Auf brachliegendem Grünland soll dort CO2-neutral und nachhaltig Energie produziert werden. Das Areal sei dafür sehr geeignet, stellt die Stadt im Entwurf ihres Flächennutzungsplans fest.

Die mit etwa 40 Hektar größte geplante Anlage soll unterhalb der Roseburg bei Rieder entstehen; drei Agrarbetriebe wollen hier Energie erzeugen. Sie sind nicht die Einzigen, die sich damit ein weiteres Standbein schaffen wollen, sagt Bau- und Ordnungsamtsleiter Wilfried Dette. Regelmäßig würden Eigentümer landwirtschaftlicher Flächen den Kontakt zur Stadt suchen, weil sie die Gebiete nicht zum Ackerbau, sondern für Solaranlagen nutzen wollen.

Auch in Radisleben sollte auf einer Fläche mit ehemaligen Stallanlagen eine PVA entstehen. Bislang seien dazu aber bei der Stadt keine Unterlagen mehr eingereicht worden, so der Amtsleiter. Ebenso ruhig scheint es um die Pläne einer Freiflächenanlage in der Nähe des Repo-Marktes nördlich der Straße Am Mühlfeld. Dieses Vorhaben sei eines der ersten gewesen, die in der Stadt geplant waren, sagt Wilfried Dette. Umgesetzt worden ist es bis heute nicht. Das trifft auch auf ein Gebiet östlich der Tankstelle auf der Hohe zu. Dort ist zwar für knapp 1,5 Hektar ein Sondergebiet ausgewiesen, allerdings, so der Amtsleiter, sehe es derzeit so aus, als ob das Vorhaben eher nicht umgesetzt werde.