Stimmung ohne Alkohol
Halle/MZ. - Drei Monate von der Idee bis zum gedruckten Flyer, zehn unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema Sucht und über 750 erreichte Schüler und Multiplikatoren sind die Bilanz der ersten Quedlinburger Präventionswoche "Voll? Schlecht!" im Juni.
Gemeinsam mit dem Jugendamt des Landkreises Harz, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Quedlinburg, den Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Harz und der Stadt Quedlinburg, dem Altstadtprojekt Quedlinburg und der Berufsbildenden Schule "J. P. C. Heinrich Mette" hat der Dachverein Reichenstraße diese Woche organisiert.
GleichstellungsbeauftragteVon der Präsentation selbst gedrehter Videoclips, über Kino, Buchlesungen, ein Theaterprojekt und eine Ausstellung bis zum Rauschbrillenparcours mit alkoholfreier Cocktailbar reichten die vielfältigen Angebot. Sie sollten die Jugendliche anregen, sich mit ihren eigenen Konsummustern auseinander zu setzen.
"Es hat Spaß gemacht!" und "Es war ein tolles Arbeitsklima", so das Fazit von Thekla Kamrad, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, die die Ausstellung "Sucht" in der Alten Kleersturnhalle begleitete. Gleicher Meinung war auch Theaterpädagoge Stefan Wonner, der mit Schülern der Berufsbildenden Schule fünf Szenen zum Thema "Alkoho(h)l" erarbeitete und aufführte. Die kleine Bar mit alkoholfreien Cocktails wurde regelrecht überrannt. Der Rauschbrillenparcours, betreut vom Altstadtprojekt, konnte nur mit zusätzlicher Hilfe der Praktikanten Mandy und Marc von der Berufsbildenden Schule und Timo Götze vom Dachverein Reichenstraße dem Ansturm standhalten.
Durch die Erkrankung der Autorin Ilonka Struve standen die bereits ausgebuchten drei Lesungen "Oma, wer hat den Schnaps erfunden?" einen Tag vorher auf der Kippe. Mitten im Trubel des Präventionstages konnten Volker Wachholtz als Vorleser und Karen Marin, Suchtpräventionsfachkraft des ASB Halberstadt, als Moderatorin gewonnen werden. "Ich war emotional tief ergriffen. Nicht nur wegen des Textes, vor allem durch die Reaktion und Diskussion der Schüler nach den Lesungen", sagt Anne Riedel, Mitarbeiterin im Kinder- und Jugendbüro der Stadt Quedlinburg. "Für die Weiterbildung mit dem Chefarzt Rehabilitation / Sucht des Diakoniekrankenhauses Elbingerode Eckart Grau zum Thema ,Sucht unter Schülern und deren Folgen' hätten wir uns allerdings eine regere Beteiligung gerade seitens der Lehrer gewünscht", so Stefan Helmholz vom Dachverein Reichenstraße. Jugendarbeiter und interessierte Jugendliche waren bei dieser Fortbildung unter sich.
Trotzdem, alles in allem ein vielversprechendes Projekt, dass für die nächsten Jahre fester Bestandteil im Arbeitsplan der Kollegen des Quedlinburger Jugendschutzes sein wird. "Ziel sollte es auch sein, diese Projektwoche über die Stadtgrenze von Quedlinburg hinaus wirken zu lassen und auch die Altkreise Halberstadt und Wernigerode aktiver mit einzubeziehen", ist im Plan von Claudia Krebs. Partner, die daran mitwirken möchten, können sich schon jetzt im Harzer Jugendamt unter Telefon 03941 5970 1536 melden. Ein Dankeschön der Organisatoren galt allen Unterstützer und Helfern, die diese Projektwoche möglich gemacht habe: dem Heureka Bildungsseminar, dem Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt und dem ASB Quedlinburg, dem DPWV Sachsen-Anhalt und dem Landkreis Harz, der mit Fördermitteln in Höhe von 1 000 Euro diese Woche finanziell absicherte.