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Stecklenberg will nach Thale wechseln

Von Gerd Alpermann 11.12.2007, 17:23

Stecklenberg/Thale/MZ. - Bei einem Gespräch mit der MZ zeigten sich beide Bürgermeister optimistisch, schon in wenigen Monaten die Kernfragen zu klären und den Wechsel auf den Weg bringen zu können.

Rainer Krause nennt unter anderem die Verwaltungsumlage als Grund für den Schritt in Richtung Thale. Die Reduzierungen, "für die wir uns eingesetzt hatten", erklärt der Stecklenberger Bürgermeister, sollen mit dem neuen Haushalt für 2008 wegfallen. Von 160 Euro pro Einwohner im Jahr 2004 sank die Umlage bis zu diesem Jahr auf 148 Euro. Nun sollen im nächsten Jahr 149 Euro gezahlt und dazu noch 144 000 Euro aus den Rücklagen genommen werden. "Dann sind wir bei 164 Euro pro Kopf", nennt Rainer Krause ihn berührende Eckzahlen.

Zugleich verweist er auf die Reduzierungen, welche die Gemeinde Stecklenberg beim Bauhof vornehmen musste. Die beiden Mitarbeiter wurden auf 30 Stunden heruntergesetzt. "Doch die Arbeit ist nicht weniger geworden. Wenn ich nicht noch einige Helfer hätte, sehe es trübe aus", bekennt der Bürgermeister. Stecklenberg mit seinen rund 660 Einwohnern könne nur auf den Tourismus setzen, doch dazu gehörten auch gepflegte Anlagen und Grünflächen. "Die gute wirtschaftliche Entwicklung war ausschlaggebend für die Orientierung nach Thale", setzt Rainer Krause hinzu. Dadurch sei auch die Umlage geringer und es gebe mehr Spielraum für die Gemeinden als in Gernrode.

Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski verweist darauf, dass es schon länger Gespräche mit der Gemeinde gibt: "Stecklenberg ist bei uns willkommen." Bei der Kommunalreform im Land könne es nur um leistungsfähige Strukturen gehen. Das seien Einheitsgemeinden. "Bei der Kommunalreform muss ein großer Schritt erfolgen, sonst hangeln wir uns von Reform zu Reform in den nächsten Jahren. Damit wäre keinem geholfen", betont Thomas Balcerowski. Im Endeffekt gehe es darum, Gestaltungsspielräume zu haben. Das heißt für den Bürgermeister nichts anderes, Geld zu haben, um Voraussetzungen für mehr Arbeitsplätze zu schaffen, aber auch dafür, dass die Orte ihre kommunalen Aufgaben erfüllen können.

Der Thalenser Bürgermeister sieht keine Probleme für den Wechsel von Stecklenberg nach Thale: "Da hatten wir mit Westerhausen schon Übung." Zunächst gehe es jetzt darum, dass beide Bürgermeister ihre Vorstellungen abstimmen. Thomas Balcerowski wird dann vor dem Gemeinderat in Stecklenberg Rede und Antwort stehen, wie die gemeinsame Zukunft aussehen kann. Eine Bürgerbefragung soll auch die Einwohner von Stecklenberg in den Prozess einbeziehen.

Thomas Balcerowski unterbreitet zudem das Angebot, mit allen Bürgermeistern der Verwaltungsgemeinschaft Gernrode Gespräche zur Kommunalreform zu führen.