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Stahlriese sorgt für Wärme Stahlriese sorgt für Wärme in Teilen von Quedlinburg

Von Petra Korn 19.06.2018, 09:30
Der neue Heizkessel hängt am Kran und wird in Richtung Heizhaus geschwenkt.
Der neue Heizkessel hängt am Kran und wird in Richtung Heizhaus geschwenkt. Jürgen Meusel

Quedlinburg - Mit einer Länge von 5,60 Metern und einem Durchmesser von 2,40 Metern bringt er knapp 20 Tonnen auf die Waage: der neue Heizkessel, der im Heizwerk der Stadtwerke Quedlinburg in der Magdeburger Straße im August in Betrieb gehen soll.

Am Montag ist der Stahlriese mit einem insgesamt 25 Meter langen Schwerlasttransport angekommen.

Mit einem 80-Tonner-Kran wird er zunächst vom Auflieger des Transporters gehoben, schließlich Stück für Stück in Richtung des Heizwerk-Gebäudes geschwenkt.

Den neuen Kessel dann - teils unter einer Leitung hindurch - auf kleine Stahlrollen zu setzen ist Millimeterarbeit.

Einige schwere Teile - wie beispielsweise für die begehbare Brücke - werden noch per Kran aufgesetzt, ehe der Kessel schließlich mit Hilfe einer Winde auf den Stahlrollen in das Gebäude hineingezogen wird.

Stahlriese sorgt für Wärme: Vieles wird mit Fernwärme versorgt

Durch das Heizwerk an der Magdeburger Straße werden das Klinikum Quedlinburg und etwa 1.500 Haushalte in den Wohngebieten bis hin zum Kleers und weiter Richtung Innenstadt bis zum Kornmarkt mit Fernwärme versorgt, erklärt Uwe Müller, Netzmeister Fernwärme bei den Stadtwerken.

Dafür gibt es in dem Heizwerk zwei Heißwasserkessel mit unterschiedlicher Leistung und ein Blockheizkraftwerk, das neben Fernwärme auch Strom erzeugt.

Genutzt werden sie je nach Bedarf - also Außentemperatur und Wärmeabnahme - einzeln oder zusammen.

Stahlriese sorgt für Wärme: Alter Kessel hat ausgedient

Mit dem Baujahr 1991 war der kleinere der beiden Kessel nun in die Jahre gekommen. Rund 100.000 Betriebsstunden hat er geleistet.

„Er war damit verschlissen“, erklärt der Netzmeister. Ein weiterer Grund für den Austausch: Der neue Kessel mit neuem Brenner und neuer Pumpe verbrauche weniger Energie.

„Die Energieeinsparung ist eine wichtige Sache“, so Netzmeister Uwe Müller.

Stahlriese sorgt für Wärme: Firma aus der Regioin beauftragt

Mit dem Bau des neuen Heizkessels und dem Austausch wurde die Firma Velde Boiler und Plants aus Köthen beauftragt.

Der Köthener Betrieb hatte - damals noch unter anderem Namen - auch schon den alten Kessel geliefert, sagt Uwe Müller.

„Die Kessel kommen nicht von der Stange, sondern werden dort nach Kundenwunsch gefertigt.“

So hat der neue für das Quedlinburger Heizwerk - wie sein Vorgänger - eine Leistung von sechs Megawatt. Er fasst 16 Kubikmeter Wasser, das - unter Druck - auf bis zu 140 Grad erhitzt wird, um dann in das Fernwärmesystem gepumpt zu werden und bei den Abnehmern für Heizung und auch die Warmwasserbereitung zu sorgen.

Stahlriese sorgt für Wärme: Eine Woche lang Vorbereitung

Seit eineinhalb Wochen wurde auch im Heizhaus an der Magdeburger Straße selbst gearbeitet: Der alte Kessel wurde deinstalliert, die Anschlüsse für den neuen wurden vorbereitet, ein Teil der Rückwand des Gebäudes abgenommen und der alte Kessel nach draußen gebracht. Der wird übrigens verschrottet.

Am Dienstag soll damit begonnen werden, den neuen Kessel anzuschließen - und die Gebäuderückwand wieder aufzubauen.

Stahlriese sorgt für Wärme: Heizöl in Reserve

Insgesamt investieren die Stadtwerke für das Erneuern des Heizkessels 400.000 Euro.

Betrieben wird das Heizwerk an der Magdeburger Straße übrigens mit Erdgas als Brennstoff. Möglich ist das aber auch mit leichtem Heizöl.

So gibt es auf dem Gelände des Heizwerks fünf Tanks, in denen bis zu 500.000 Liter Heizöl gelagert werden können.

„Das ist nur als Reserve, damit wir - beispielsweise bei einer Havarie an der Gasleitung - weiter versorgen können“, erklärt Uwe Müller.

Neben dem Heizwerk an der Magdeburger Straße betreiben die Stadtwerke noch ein zweites. Dieses befindet sich in der Süderstadt. (mz)

Vorbereitungen zum Abladen.
Vorbereitungen zum Abladen.
 Fotos (2): Jürgen Meusel