Stadtwerke Quedlinburg: Stadtwerke Quedlinburg: Strom-Grundversorgung kostet bald mehr

Quedlinburg - Die Stadtwerke Quedlinburg erhöhen zum 1. März den Preis in der Grundversorgung bei Strom. Der Arbeitspreis pro Kilowattstunde steigt von 29,63 auf 30,72 Cent. Als Ursache wird unter anderem auf steigende Umlagen zu erneuerbaren Energien, wie Windkraft- oder Photovoltaikanlagen, verwiesen. „Diese Kosten sind eine Art Durchlaufposten für die Stadtwerke, von denen sie nichts haben und die sie nicht beeinflussen können“, sagt Geschäftsführer Michael Wölfer. Er bedauert bei einem Gespräch mit der MZ zugleich, dass es noch immer keine Angaben zum Umfang der Netzentgelte von den Landesbehörden gibt. Dadurch konnten die im Herbst vergangenen Jahres geweckten Hoffnungen für einen stabilen Strompreis nicht erfüllt werden.

Die Stadtwerke bieten aber Alternativen an. Kostet der Strom in der Grundversorgung zum Beispiel bei 2.500 Kilowattstunden im Jahr 27,23 Euro mehr, so könnten durch einen Tarifwechsel 50,96 Euro im Jahr gespart werden. Die speziellen Produkte der Stadtwerke werden unter dem Marken-Namen Q-Energie vertrieben. Diese sind nach den Worten von Marketingleiter Peter Brewig, wie das Beispiel zeigt, „oft eine kostengünstige Alternative“.

Er bittet die Kunden, sich bei den Stadtwerken zu melden, um auszuloten, was sich für ihre speziellen Wünsche lohnt. Es gebe bei Q-Energie spezifisch zugeschnittene Angebote und Laufzeiten des Vertrages zum Beispiel für verschieden große Haushalte. Auf jeden Fall sollte sich die Kunden darüber informieren.

„Wir dürfen nicht automatisch auf Produkte der Q-Energie umstellen, sondern müssen mit jedem Kunden, der Interesse zeigt, das Gespräch führen“, betont Michael Wölfer zudem.

„Wir können auch Kunden in Sachsen, in ganz Sachsen-Anhalt und Thüringen beliefern“, umreißt Kundenberaterin Katja Cierpinsky die gestiegenen Möglichkeiten der Stadtwerke. Kerngebiet sei aber die Umgebung von Quedlinburg. „Derzeit haben wir rund 15.500 Zählerstellen, davon etwa 1.200 außerhalb von Quedlinburg“, erklärt Peter Brewig. Die Stadtwerke wollen weiter expandieren. Sie werden sich zum Ende der Laufzeit der Konzessionsverträge der heutigen Ortsteile Gernrode und Bad Suderode im kommenden Jahr um die dortigen Netze bewerben. Solche Konzessionen haben eine Laufzeit von 20 Jahren. Bei einem Zuschlag könnten die Stromleitungen beider Ort ab dem Jahr 2019 übernommen werden. Das heißt aber nicht, dass dort dann auch die Lieferung von Strom über die Stadtwerke Quedlinburg erfolgt. Der Kunde muss bei Interesse, wenn er nicht von den Stadtwerken versorgt wird, dorthin wechseln, denn vom Gesetzgeber ist eine Trennung von Netz und Lieferant festgelegt.

Bei Gas sind die Netze beider Orte erst vor wenigen Jahren während der nochmaligen Phase der Selbständigkeit neu vergeben worden, eine Konzession derzeit für die Stadtwerke also kein Thema. Die Stadtwerke versorgen bisher Quedlinburg und Ditfurt mit Gas. Der Gaspreis bleibt weiter stabil - obwohl durch die milden Winter der vergangenen Jahre der Verbrauch insgesamt gesunken ist.

Auch für die Bereitstellung von Fernwärme ändern sich die Preise bei den Stadtwerken nicht. In Quedlinburg werden die Gebiete Kleers, Süderstadt, Rosengarten und Neuendorf mit Fernwärme versorgt. Weitere Möglichkeiten ergeben sich in der Nähe dieser Bereiche der Stadt. Im Klink ist das bereits erfolgt, für weitere Optionen seien die Stadtwerke offen. Es komme darauf an, dass die Zuleitungen machbare Entfernungen haben, damit sich der Ausbau lohnt, hieß es. Die Stadtwerke könnten eine effektive Bereitstellung zum Beispiel durch Kraft-Wärme-Kopplung anbieten. (mz)