Stadtgeschichte in Halberstadt Stadtgeschichte in Halberstadt: Bilder wecken Erinnerungen

Halberstadt - „Das Stadttheater, eröffnet 1905, war wohl das schönste Theater, das Halberstadt besessen hat“, sagt Reinhard Theml. „Es fiel 1945 dem Bombenangriff zum Opfer“, so der Mitarbeiter der Halberstädter AFU GmbH. Das private Bildungsinstitut hält in seinem Projekt „Spurensuche“ die Erinnerung an das vom Architekten Bernhard Sehring entworfene Haus - er schuf auch die Roseburg - aufrecht: Zeichnungen und Skizzen des Stadttheaters sind in dem Buch „Die Halberstädter Theater“ zu sehen, das ein Ergebnis einer mehrmonatigen Maßnahme für Ein-Euro-Jobber ist.
Das Buch verdeutlicht die reiche Theatergeschichte der Stadt und lässt sie anhand vieler alter Skizzen, Fotos und Postkarten wieder lebendig werden.
Buch wird öffentlich präsentiert
Am Donnerstag wurde das Buch im Foyer des Halberstädter Großen Hauses des Nordharzer Städtebundtheaters erstmals öffentlich präsentiert. Intendant, Oberbürgermeister und der Vorsitzende des Theaterfördervereins sind voll des Lobes. „Es macht großen Spaß, darin zu blättern“, sagt Intendant Johannes Rieger. Grundlage der Fotodokumentation Halberstädter Theatergeschichte sind drei Bücher von Werner Hartmann, der sich darin intensiv mit dem Thema befasst hat. Birgit Brünler und Günter Kriesel, die im Rahmen der AFU-Maßnahme das Fotobuch erarbeitet haben, nutzten Hartmanns Werke zur Recherche. Text- und Bildmaterial fanden sie auch im Bau- und Stadtarchiv, im Museum und im Theater selbst.
Detailreiche Bücher
„Die Bücher von Werner Hartmann sind sehr detailreich“, sagt Oberbürgermeister Andreas Henke. „Hier sind die Ausführungen leicht verständlich aufbereitet, Geschichtsinteressierte können sich darin vertiefen.“ Die von der Koba unterstützte AFU-Dokumentation macht deutlich, wie die Halberstädter Theaterlandschaft ausgesehen hat: In den heutigen Stadtplan habe man die alten Bühnenstandorte „hineingepflanzt“, erklärt Theml.
Von den meisten gibt es im Stadtgebiet keine Spuren mehr. Das erste feste Theater habe es nach dem Umbau der ehemaligen Klosterkirche „Unter den Weiden“ gegeben: „Auf dem Gelände der HaWoGe sind noch beträchtliche Reste des alten Stadttheaters zu sehen, leider zugewachsen und ohne Hinweisschild.“ Im Handel gibt es das Buch nicht. Interessenten können sich an die AFU GmbH, Tel. 03941/600 142 E-Mail [email protected], wenden. (mz)