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Sky du Mont (71 Sky du Mont (71) über das Alter: "Bis 2021 bin ich ausgebucht"

10.02.2019, 09:55
Sky du Mont ist Schauspieler, Synchronsprecher und Bestsellerautor.
Sky du Mont ist Schauspieler, Synchronsprecher und Bestsellerautor. Kalaene/dpa

Quedlinburg - Er stand mit Tom Cruise und Nicole Kidman im Stanley-Kubrick-Film „Eyes Wide Shut“ vor der Kamera und mimte nicht nur in Michael „Bully“ Herbigs „Der Schuh des Manitu“ den attraktiven Bösewicht. Alle Filme, in denen der Schauspieler Sky du Mont mitgespielt hat, aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.

Es sind mehr als 100 Produktionen. Darüber hinaus ist der 71-Jährige Synchronsprecher - und nicht zuletzt Bestsellerautor. Als solcher kommt er nun auch nach Quedlinburg. Am Donnerstag, 21. Februar, liest er im Palais Salfeldt aus seinem Buch „Jung sterben ist auch keine Lösung“. Darüber, warum Lesung eigentlich nicht das richtige Wort ist für das, was er macht, sowie über seine Arbeit und das Älterwerden sprach MZ-Redakteurin Susanne Thon mit Sky du Mont.

Mal ganz platt gefragt: Warum? Warum ist jung zu sterben keine Lösung?

Sky du Mont: Das löst keine Probleme. Probleme hat man ja schon mit neun Jahren, wenn man was will und die Eltern Nein sagen. Das Sterben löst sie nicht, sondern beendet alles.

Schon in Ihrem vorigen Buch ging es ums Älterwerden. Das Thema muss Sie ja sehr beschäftigen ...
Du Mont: Eigentlich gar nicht. Es ist mein achtes Buch (in „Unsere täglich Krise gib uns heute“ geht es um die Beziehung zwischen Mann und Frau, in „Full House“ um die Familie, Anm. der Redaktion), und der Verlag wollte immer eine Art Fortsetzung. Der Mann wurde älter, und ich schrieb „Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?“. Im jetzigen Buch steht er kurz vorm Grab, älter kann er nicht mehr werden.

Ihr Protagonist Klaus ist erst 76, seine Mutter fast 100. Da ginge doch noch was.
Du Mont: Über das Thema möchte ich nicht mehr schreiben, das wird zu viel.

Wo wir gerade dabei sind: Wie möchten Sie alt werden?
Du Mont: Da gibt es nur ein Wort: gesund. Das Schlimmste ist, krank zu sein.

Bei Ihren Lesungen stehen Sie nicht allein auf der Bühne, sondern mit der Kabarettistin Christine Schütze. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Du Mont: Wir hatten am selben Abend einen Auftritt und festgestellt, dass es, wenn man 120 Minuten nur liest, ein bisschen lang werden kann, auch fürs Publikum. Wir hatten damals schon den Gedanken mit den gemeinsamen Auftritten, und ich habe mir gedacht, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn sie Lieder komponiert, die zu meinem Buch passen. Wir haben ein Programm gestrickt um das Buch herum.

Blitzt da der Schauspieler im Autor durch?
Du Mont: Ja, das haben Sie richtig erkannt. Schauspiel, Musik und Lesung - das sind drei Elemente, die da zusammenkommen. Das finden die Leute gut. Und wir finden das auch gut.

Der Erfolg gibt Ihnen Recht.
Du Mont: Es läuft unglaublich gut. Wir sind gebucht bis Ende 2020.

Sie schreiben Bücher, Sie gehen auf Lesetour, Sie schauspielern und synchronisieren. Wenn Sie sich für eins entscheiden müssen, was wäre das?
Du Mont: Entscheiden muss ich mich ja Gott sei Dank nicht. Dass das Publikum mich in allem erkennt und sehen möchte, ist natürlich ein großes Glück, es hat aber auch ein paar Jahrzehnte gedauert. Es war von Anfang an mein Bestreben, vielseitig zu sein, viele Dinge zu machen. Ich würde ungern fest an einem Theater engagiert sein oder nur eine Serie machen, jeden Tag ins Studio gehen und immer dieselbe Rolle spielen.

Wann haben Sie da eigentlich noch die Zeit zu schreiben?
Du Mont: Meist mache ich das abends - früher waren die Kinder im Bett, jetzt sitzen sie vor Netflix. Dann ist es ruhig, und ich habe Zeit zum Schreiben, auch jetzt, ich bin ja viel in Hotels. Shoppen gehen kann man nicht überall, und dann schreibe ich halt.

Leben aus dem Koffer - die Schattenseite des Erfolgs?
Du Mont: Das würde ich so nicht nennen. Aber zu Hause ist es halt doch immer am schönsten.

Wie oft sind Sie denn unterwegs?
Du Mont: Ein Drittel des Jahres. Alle 14 Tage sind die Kinder da, das versuche ich zu berücksichtigen.

Verbindet Sie eigentlich etwas mit Quedlinburg?
Du Mont: Nein, ich war leider noch nie dort.

Also werden Sie sich die Stadt anschauen?
Du Mont: Sehr gern sogar. Den ganzen Tag nur im Hotel zu sitzen, wäre ja langweilig.

Langeweile dürfte bei Ihnen in nächster Zeit nicht aufkommen.
Du Mont: Die Dreharbeiten zu „Haunted“ gehen weiter (in der Mystery-Serie präsentiert Sky du Mont paranormale Phänomene, Anm. der Redaktion). Dann geht es auf Tournee mit der „Rocky Horror Show“, das mache ich zum vierten Mal, und das macht einen riesen Spaß. Bis 2021 bin ich eigentlich durchweg ausgebucht. Das ist doch schön, wenn man das in dem Alter sagen kann. (mz)