Schulbezirke in Quedlinburg Schulbezirke in Quedlinburg: Stadtrat Andreas Damm will sie abschaffen

Quedlinburg - „Ich werde die Diskussion wieder anregen, in Quedlinburg die Schuleinzugsbezirke abzuschaffen“, kündigte Andreas Damm (Grüne), Vorsitzender des Kultur-, Tourismus- und Sozialausschusses, in der jüngsten Sitzung des Quedlinburger Stadtrates an.
Dem Rat lag eine Beschlussvorlage vor, mit der mehrere Straßen, die bislang zum Schulbezirk der Marktgrundschule gehören, ab dem Schuljahr 2018/2019 dem Schulbezirk der Neustädter Grundschule zugeordnet werden (die MZ berichtete). Sie wurde mit 17 Ja- und zwei Neinstimmen bei neun Enthaltungen bestätigt.
Hintergrund für den Vorschlag war, dass sich in der Marktschule eine über die Kapazität steigende Schülerzahl abzeichnet, während die Schülerzahl in der Neustädter Grundschule rückläufig ist. Die Ursachen liegen nach Einschätzung der Verwaltung in Einschulungen in Privatschulen oder Wegzügen, aber auch darin, dass das Landesschulamt weiterhin Ausnahmegenehmigungen für eine Beschulung in der Marktschule zustimme, die beispielsweise nicht auf einer Ausnahme für Geschwisterkinder basieren.
Mit der Änderung der Schuleinzugsbezirke soll der Neustädter Grundschule eine „bessere Zukunft mit einer besseren Schülerzahl ermöglicht“ werden, hatte Fachbereichsleiterin Kerstin Frommert im Kultur- und Sozialausschuss begründet.
Andreas Damm erinnerte in der Stadtratssitzung daran, dass es vor vier, fünf Jahren im Ausschuss eine „lebhafte Diskussion“ über Schulstandorte und -bezirke gegeben habe. Damals sei auf die Möglichkeit einer „einzugsfremden Beschulung“ nach Paragraf 41 des Schulgesetzes verwiesen worden, die nun aber nicht mehr sehr so einfach möglich sein solle. „Es wäre für die Schulen wesentlich besser, sich nicht auf Planungssicherheit zu berufen, sondern so attraktiv zu werden, dass Schüler kommen“, so Damm. „Es ist eher daran zu arbeiten, als dass man Planungssicherheit schafft, indem man Schuleinzugsbezirke verändert.“ (mz)