Schlossmuseum Schlossmuseum: 400 Gemälde sind in Quedlinburg umgezogen

Quedlinburg/MZ - Die über 400 Gemälde aus dem Depot des Schlossmuseums in Quedlinburg sind umgezogen. Eine Dresdner Spezialfirma brachte die Bilder vom Schlossberg in die Halberstädter Straße 46. Dort, im zweiten Stockwerk des neuen städtischen Depots, sind sie in einem Raum mit speziellen Hängevorrichtungen platziert worden, so dass sie sicher aufbewahrt, aber auch einzelne Bilder leicht zu finden sind. Sammlungsleiter Dirk Hoffmann gesteht, dass er im Schlossmuseum manch Gemälde regelrecht suchen musste. Dies sei nun vorbei. Zu jedem Bild gibt es einen Beipackzettel, dessen Daten in den Computer übernommen werden.
Vor dem Umzug hatte Restauratorin Sybille Reschke aus Leipzig mit einer Kollegin alle Gemälde begutachtet und mit neuen Hängevorrichtungen aus Messing versehen. „Der Transport war nicht so teuer wie wir gedacht haben, so dass wir die neuen Beschläge zum Aufhängen der Bilder auch beschaffen konnten“, erklärt Fachbereichsleiterin Birgit Voigt, die auch für die Städtischen Museen Quedlinburg verantwortlich zeichnet.
Die neuen Beschläge bewähren sich auch schon einmal. Nachdem die Bilder aus den Transportkisten ausgepackt sind, schraubt Sybille Reschke im Handumdrehen die Haken für das Aufhängen an den Depotgestellen an. Für Ausstellungen würden umgekehrt die Haken heraus- und Ösen eingedreht. Die Restauratorin wirft einen letzten begutachtenden Blick auf die Gemälde, dann können Peter Lange und sein Kollege Karsten Heymann von der Dresdner Transportfirma das jeweilige Bild an der Depotwand aufhängen.
So füllt sich unter anderem eine hin und her bewegbare Drahtgestellwand mit Werken des Quedlinburger Malers Wilhelm Steuerwaldt. Kein langes Suchen und Probieren, die beiden Männer aus Dresden wissen, was wie platziert werden muss. Die Firma Schenker ist europaweit tätig. In Quedlinburg haben die Mitarbeiter einen vergleichsweise einfachen Job. In Dresden wurden im vorigen Jahr mehrere Depots aufgelöst und an einem zentralen Standort zusammengeführt. „Das war schon eine Herausforderungen“, sagt Peter Lange. Da seien über 2000 Bilder zu transportieren gewesen.
Vom neuen Depot in der Halberstädter Straße ist die Restauratorin begeistert. „Da würde manch ein Museum neidisch werden, welche guten Bedingungen hier geschaffen worden sind“, bekennt Sybille Reschke. Und das neue Hängesystem bezeichnet sie als nachhaltig. Da sei Geld gut angelegt worden. Ein Blick auf das Thermometer im Depotraum zeigt 20 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit beträgt 55 Prozent. „Genau die richtigen Werte für die Aufbewahrung von Gemälden oder Bücher“, erklärt Dirk Hoffmann. Kleine Schwankungen seien ungefährlich. Nur wenn das System ausfallen würde, das wäre problematisch.