Schlossberg Quedlinburg Schlossberg Quedlinburg: Wieder schön zum Denkmaltag

Quedlinburg - Ungezählte Robinientriebe, Gras und Unkraut: Der Frühsommer mit viel Regen und die vergangenen Sommerwochen haben auf dem Weinberg „99 Reben“ und dem angrenzende Gartengrundstück auf der Südseite des Quedlinburger Schlossberges ihre Spuren hinterlassen.
„Wir wollen den ganzen Sommerwuchs beseitigen, die Terrassen freischneiden und eine Grundordnung hineinbringen“, deutete Bernd-Otto Bennedsen vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Quedlinburg auf den üppigen Bewuchs des Gartengrundstücks.
Bennedsen war am Sonnabendvormittag hier gemeinsam mit weiteren Helfern im Einsatz - ebenso wie weitere Frauen und Männer auf dem Weinberg. Die Initiative Stiftsgärten Quedlinburg hatte erneut zu einem Arbeitseinsatz am Schlossberg eingeladen. Ziel ist es, den Weinberg und das angrenzende Gartengrundstück regelmäßig zu pflegen und insektenfreundlich zu entwickeln - und damit eine Idee von BUND und der Stadt Quedlinburg umzusetzen (die MZ berichtete).
Wein aus den „99 Reben"
Anliegen des Einsatzes am Sonnabend war es, das Areal vor dem Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, wieder in Ordnung zu bringen - und im Vorfeld einer eigenen Aktion, zu der die Initiative in Abstimmung mit der Stadt Quedlinburg am 8. Oktober einladen möchte, erklärte Bernd-Otto Bennedsen. Hier will sich die Initiative am Schlossgarten präsentieren.
Geplant sind eine kleine Verkostung von Wein aus den „99 Reben“ sowie ein Vortrag zur Geschichte der Schlossgärten. Zudem wolle die Initiative Interessierten den Weinberg und das Gartengrundstück gern zeigen.
Am Sonnabend standen aber zunächst einmal Pflegearbeiten auf dem Programm. Dabei wurde auch im Weinberg das Unkraut beseitigt, wurden abgetrocknete Triebe entfernt und erste Stauden zurückgeschnitten. Helfer hatten bereits am Freitag dafür gesorgt, dass die Weinstöcke mit Netzen bedeckt wurden - um die Vögel davon abzuhalten, sich an den Trauben zu bedienen.
„Es dauert nicht mehr lange bis zur Lese“, sagt Kerstin Held, die als Anwohnerin erneut beim Arbeitseinsatz dabei war. Aus den Trauben soll dann wieder Wein werden, das Keltern wird erneut Hobbywinzer Jürgen Hanisch übernehmen. Die Rebsorte am Schlossberg ist übrigens ein Gewürztraminer. „Das ist ein Wein, der einen sehr charakteristischen Geschmack hat“, weiß Kerstin Held.
Gut ein Dutzend Helfer war der Einladung der Initiative gefolgt, ließ Robinientriebe, Unkraut, aber auch Müll, der immer wieder in Weinberg und Garten geworfen wurde, schnell verschwinden. „Wir werden bis November bestimmt noch einen Arbeitseinsatz machen“, schätzte Bernd-Otto Bennedsen ein. „Es gibt vor der Winterruhe immer noch etwas zu tun.“ Die Winterpause soll dann auch genutzt werden, um zu planen, wie es mit dem Garten weitergehen soll.
(mz)

