Rezitatorenwettbewerb der Grundschulen Rezitatorenwettbewerb der Grundschulen: Gefühlt ganz viele Sieger

Quedlinburg - „Frühlingserwachen“ heißt das Gedicht von Ludwig Tieck, das sich Kristin Fischer ausgesucht hat - aus dem Internet. „Ich wollte einfach ein langes Gedicht haben, das anspruchsvoll ist“, sagte die Schülerin der vierten Klasse der Marktschule in Quedlinburg.
Und warum ausgerechnet ein langes Gedicht? „Weil ich eine Herausforderung wollte und finde, dass man damit eine gute Chance hat, weit zu kommen“, so die Zehnjährige.
Und weit gekommen ist sie: Kristin gehörte zu den insgesamt 19 Mädchen und Jungen, die jetzt am Finale des Rezitatorenwettbewerbs der Quedlinburger Grundschulen teilnahmen.
In Vorentscheiden an den vier Schulen der Kernstadt und der in diesem Jahr erstmals teilnehmenden Grundschule Gernrode hatten sich die Schüler aus den Klassenstufen eins bis vier für ihren großen Auftritt qualifiziert.
Kinder können ihre Talente zeigen
„Ihr erfreut heute viele, viele andere Herzen“, machte Anke Achtermann, Schulleiterin der Marktschule, den Finalisten deutlich. Ihre Einrichtung richtet den Wettbewerb traditionell aus.
„Es ist immer wieder ein Erfolgserlebnis. Die Kinder können ihre Talente zeigen“, weiß die Schulleiterin, die die Mädchen und Jungen zum Beginn des Wettbewerbs noch einmal motivierte: „Ihr habt das ganz prima geübt.“
Ob Eisheilige oder Pinguinträume, der Frühling oder die liebe Oma, das Starenlied oder die Frage, was die Maus am Donnerstag denkt - das alles und mehr brachten die Kinder mit den verschiedensten Gedichten auf die Bühne.
Mit viel Mimik und großer Gestik, mit Temperament, mal mit Requisiten, wie Fotos oder einem Weidenkätzchen, mal ganz in die zu rezitierenden Zeilen versunken, stellten sie ihre Wettbewerbsbeiträge vor.
Publikum hätte stundenlang zuhören können
Das Publikum aus Eltern, Geschwistern, Großeltern, Lehrern und Mitschülern in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula konnte die tollen Auftritte genießen -„man könnte einfach stundenlang nur zuhören“, schwärmte Anke Achtermann.
Die Jury dagegen stand vor der schweren Aufgabe, diese Auftritte bewerten zu müssen. Sprechtempo, Betonung, Mimik und Gestik, Blickkontakt oder Lautstärke gehörten dabei zu den Kriterien wie die Textsicherheit.
„Die Kinder sind alle durchgekommen, das war ganz hervorragend. Und fast alle haben mit Mimik und Gestik das unterstrichen, wovon sie gerade gesprochen haben“, sagte Kai-Gerrit Bädje.
Der Geschäftsführer des Awo-Kreisverbandes Harz gehörte ebenso wie Kirsten Müller-Amse, Geschäftsstellenleiterin der Harzsparkasse, Bernd Sternal, Verleger und Buchautor, sowie Bernd Krömer, Sachgebietsleiter Kindertagesstätten und Schulen bei der Stadtverwaltung Quedlinburg, der Jury an.
„Eine ganz, ganz schwere Aufgabe“, so Kirsten Müller-Amse, bei der letztlich eine Entscheidung habe getroffen werden müssen.
Die Fehler gezeigt: Falsch, laut, leise und schnell
Die Zeit bis zur Siegerehrung verkürzte der Chor der Marktschule unter Leitung von Musiklehrerin Solveig Rößler. Die jungen Sänger zeigten nicht nur in einem musikalisch-kabarettistischen Auftritt, was beim Rezitieren falsch gemacht werden kann, indem sie das bekannte Kinderlied „Auf der Mauer, auf der Lauer“ falsch, zu laut, zu leise, zu schnell oder lustlos sangen.
Sie lockten auch mit vielen weiteren Liedern den Frühling an und bewiesen als Solisten am Klavier oder mit der Gitarre ihr Können.
Urkunde und Preis für jeden
„Gefühlt haben wir ganz viele erste und zweite Plätze gehabt“, sagte Kai-Gerrit Bädje dann bei der Ehrung der Sieger. Egal, ob erster oder fünfter Platz, für jeden der jungen Finalisten gab es eine Urkunde und einen Preis - von Gutscheinen für die Bodetaltherme, das Bergtheater und den Tierpark sowie Bücher bis hin zu Buchprämien.
Sie sei vor ihrer Rezitation „sehr aufgeregt“ gewesen, sagte Kristin Fischer. Die Zehnjährige freute sich über ihren dritten Platz und wusste auch schon ganz genau, welche Bücher sie sich für ihren Gutschein aussuchen wird.
********************************************
Die Sieger
Arsenij Bartel (Klasse 1) mit „Eine Woche ohne Fernsehen“ von R. Schiereth
Charlie Ann Schaaf (Klasse 2) mit „Was denkt die Maus am Donnerstag“ von Josef Guggenmos
Ruth Wilms (Klasse 3) mit „Das Weidenkätzchen“ von Christian Morgenstern
Emily Schütze (Klasse 4) mit „Die 7 Sachen“ von Samuel Marschak (mz)