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Quedlinburger Servicegesellschaft Quedlinburger Servicegesellschaft: Unternehmen mit Weitblick

Von Gerd alpermann 02.12.2014, 17:07
KoBa-Chefin Claudia Langer übergibt die Urkunde an Geschäftsführer Kay-Uwe Petrich.
KoBa-Chefin Claudia Langer übergibt die Urkunde an Geschäftsführer Kay-Uwe Petrich. Detlef Anders Lizenz

Quedlinburg - Die Firma Quedlinburger Servicegesellschaft mit Sitz in Thale ist als „Unternehmen mit Weitblick 2014“ ausgezeichnet worden. Im Rahmen des Beschäftigungspaktes JobFokus 50plus erhielt sie die Auszeichnung von der Kommunalen Beschäftigungsagentur Harz (Koba) für die Beschäftigung vor allem von Menschen, die über 50 Jahre alt sind.

Der Beschäftigungspakt ist gemeinsam von der Koba Harz und dem Jobcenter Mansfeld-Südharz initiiert worden und vergibt jeweils an eine Firma aus beiden Landkreisen die Auszeichnung. „Das Bemühen um ältere Mitarbeiter bei der Quedlinburger Servicegesellschaft ist beispielgebend und zukunftsweisend angesichts der Rente mit 67“, erklärte Koba-Eigenbetriebsleiterin Claudia Langer bei der Übergabe der Auszeichnung in Thale.

Um älteren Arbeitssuchenden bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu ermöglichen, nutzt die Kommunale Beschäftigungsagentur Jobcenter Harz (KoBa) im Rahmen des Beschäftigungspaktes JobFokus 50plus mit dem Jobcenter Mansfeld-Südharz Fördergelder des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“. Seit dem Projektstart 2005 wurden in beiden Landkreisen rund 22 000 über 50-Jährige unterstützt.

Mehr als 2 500 von ihnen haben eine neue Arbeitsstelle gefunden, 452 allein in diesem Jahr und 165 davon im Landkreis Harz. Um auch andere Arbeitgeber auf die Qualitäten älterer Mitarbeiter aufmerksam machen, zeichnet der Beschäftigungspakt in jedem Jahr jeweils ein Unternehmen beider Landkreise aus, das sich in diesem Bereich engagiert.

Unternehmen, die sich für die Einstellung neuer Mitarbeiter interessieren, erhalten beim Arbeitgeberservice der KoBa Auskunft und Unterstützung. Telefon 039 43/58 333.

Nicht nur, dass der Altersdurchschnitt über 50 Jahre liegt, in diesem Jahr wurden auch zwei Mitarbeiter, die in dem Alter sind und bisher befristet beschäftigt waren, fest eingestellt. Geschäftsführer Kay-Uwe Petrich betonte: „Wir haben gute Erfahrungen mit älteren Mitarbeitern gemacht. Die Arbeit bei uns ist körperlich nicht schwer, aber es geht um Genauigkeit und Sorgfalt. Ältere Mitarbeiter verzählen sich einfach weniger und sind zuverlässiger.“ Nichts sei schlimmer, als wenn die Ware am Ende zum falschen Kunden gelange.

Die Quedlinburger Servicegesellschaft gründete sich im Jahr 2009. Zuerst in Warnstedt ansässig, fehlte schnell eine große Halle, um dem selbst gestellten Ziel - Lagern, Verpacken und Versenden - auch gerecht werden zu können. „In einem Vierteljahr sollten wir einen Großauftrag abwickeln, doch dafür brauchten wir entsprechende Lagermöglichkeiten“, erinnert sich der Geschäftsführer.

Bei der Suche im Umfeld wurde die Firma in Thale an der Neinstedter Straße mit einer großen Halle des ehemaligen Möbelwerkes fündig. Inzwischen reicht die Halle aber bei weitem schon nicht mehr aus.

Weitere Räume wurden angemietet

Kay-Uwe Petrich denkt an Erweiterung auf dem Gelände. Doch zugleich sind drei weitere Räumlichkeiten in Thale angemietet worden. Dies sind die leerstehende ehemalige Aldi-Filiale in der Neinstedter Straße, eine Halle in der Roßtrappenstraße und der ehemalige Baumarkt in der Steinbachstraße. Großauftraggeber ist die Ascherslebener Gartenland GmbH, welche die Marke „Quedlinburger Saatgut“ vertreibt.

Über 1.000 verschiedene Sorten Saatgut, bereits in Tüten verpackt, sowie Blumen- und Steckzwiebeln für Holländische Partner bereitet die Firma für den Versand vor. Fertige Saatguttüten werden an Aufsteller befestigt, die dann vor allem an Baumärkte verschickt werden. Kunden hat die Servicegesellschaft deutschlandweit. Geliefert wird auch in die Schweiz, nach Österreich, Dänemark und Finnland.

„Inzwischen gibt es immer weniger Zeiten, wo wenig zu tun ist“

Die Quedlinburger Servicegesellschaft hat inzwischen 15 fest angestellte Mitarbeiter. Geschäftsführer Kay-Uwe Petrich ist mit seinen 46 Jahren einer der Jüngsten. Zu den Festangestellten kommen in der Zeit des größten Arbeitsanfall noch rund 50 Saisonkräfte hinzu. Die Hauptsaison erstreckt sich von November bis März, und noch einmal auf August und September, wenn die nichtverkauften Tüten retour aus den Läden kommen. „Inzwischen gibt es immer weniger Zeiten, wo wenig zu tun ist“, erklärt der Geschäftsführer.

Und die Firma ist immer noch auf Expansion, um breit aufgestellt zu sein und das Risiko am Markt zu verringern. Als Dienstleister für Lagerung und Logistik sind weitere Möglichkeiten vorhanden. Der Geschäftsführer denkt dabei auch an das Online-Geschäft. Auch da könne die Firma noch zulegen und entsprechende Angebote unterbreiten. (mz)

Lutz Riebenstahl (rechts) und Bernd Teichmann, vormals Saisonkräfte, konnten mit Hilfe des Beschäftigungspaktes fest eingestellt werden.
Lutz Riebenstahl (rechts) und Bernd Teichmann, vormals Saisonkräfte, konnten mit Hilfe des Beschäftigungspaktes fest eingestellt werden.
Detlef Anders  Lizenz