1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Quedlinburg: Quedlinburg: Wird der Klietz-Teich bald Naturbad?

Quedlinburg Quedlinburg: Wird der Klietz-Teich bald Naturbad?

Von HOLGER HADINGA 15.07.2010, 17:08
Wird der Klietz-Teich zum Ausflugsparadies? Ein Verein bemüht sich darum.
Wird der Klietz-Teich zum Ausflugsparadies? Ein Verein bemüht sich darum. CHRIS WOHLFELD Lizenz

QUEDLINBURG - Wollen sie sich erfrischen, müssen sie entweder an die Naturteiche im Harz fahren oder die Freibäder in Westerhausen, Blankenburg oder Harzgerode besuchen. Aber vielleicht könnte sich das bald ändern, auch wenn die Idee einer im Mai gegründeten Initiative noch mehr Fragen aufwirft als beantwortet:

Es geht um den Klietz-Teich an der Lindenstraße. Die Sonne knallt auf das Areal und es ist idyllisch ruhig. Nur die Stimmen der Vögel sind zu hören, Enten drehen auf dem Teich gemütlich ihre Runden. Nicht gerade eine Augenweide sind das vertrocknete Gras sowie die hohen Disteln oder Brennnesseln. Das Gewässer: eine auf den ersten Blick ziemlich dunkle Brühe und alles andere als einladend.

Der Zustand des Areals könnte nach Meinung des 19 Mann starken Fördervereins "Naturbadeteich Klietz" bald ein anderer sein. Zum Vereinsvorsitzenden wurde Marco Schier gewählt, stellvertretender Vorsitzender ist Stadtrat Ulrich Thomas. In dieser Woche stellten beide vor Ort die konkreten Ziele vor. "Das Bad soll wieder aktiviert werden, dann brauchen die Quedlinburger oder Touristen nicht extra nach außerhalb zu fahren", so Ulrich Thomas. Marco Schier spricht von einem Gesamtkonzept, welches auch einen Campingplatz vorsieht. Sportliche Aktivitäten wie Beachvolleyball oder Minigolf wären möglich, eine gastronomische Versorgung findet ebenfalls Berücksichtigung. Parkplätze sind vorhanden.

Technische Details

Geld für teure Filteranlagen wäre nicht nötig, da Wasserpflanzen auf ökologischer Basis für die Säuberung des Teiches sorgen würden. Wasserpumpen könnten mit Sonnenenergie betrieben werden. Doch ehe sie aktiv werden, warten die Initiatoren auf ein Gutachten der Fachhochschule Magdeburg / Stendal aus dem Bereich Hydrologie. Hier arbeitet der Quedlinburger Professor und Prodekan für Wasser- und Kreislaufwirtschaft Dr. Frido Reinstorf. Für das Gutachten nimmt eine Studentin aus dem Klietz die Proben und schreibt darüber ihre Masterarbeit. Bis Oktober soll das Dokument, welches unter anderem die Pflanzen- und Tierwelt analysiert, vorliegen.

Die Kosten von 5 000 Euro bezeichnet Thomas im Vergleich zu anderen Gutachten, zum Beispiel aus der freien Wirtschaft, als ein "Schnäppchen". Rund 50 Prozent des Betrages kommen von der Ostharzer Volksbank. Ein weiterer Sponsor ist die Wärmetechnik Quedlinburg. Bereits im Vorfeld bezeichnete Professor Reinstorf trotz des äußeren Anscheins die Wasserqualität als gut. Laut Stadtrat würden die Gesamtkosten für das Vorhaben weit unter einer Million Euro liegen.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten

Badesaison wäre von jeweils von Mai bis September. "Ich denke auch an Sportwettkämpfe, denn man könnte 25-Meter-Bahnen anlegen." In den Sommermonaten würde es sich anbieten, die Schwimmmeister des Quedlinburger Stadtbads hier einzusetzen. Security-Firmen seien für die Abendstunden Garant für die Sicherheit am Teich. Außerhalb dieser Saison könnte hier geangelt werden und im Winter könnten Schlittschuhläufer auf dem Eis ihre Runden drehen.

Das Teichgelände an der Lindenstraße gehört der Stadt Quedlinburg, welche laut Ulrich Thomas an dem Projekt Interesse zeige, aber noch die "Machbarkeitsstudie" abwarten wolle. Derzeit ist das Gelände an den Anglerverein verpachtet. (mz)

Der Förderverein sucht noch Mitglieder. Weitere Informationen unter der Telefonnummer 03946 / 81 18 88.