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Quedlinburg und Harzgerode Quedlinburg und Harzgerode: Erneut Schlag gegen Radlader-Bande

Von Ingo Kugenbuch 12.02.2015, 16:37
Die Verdächtigen hatten schon begonnen, das Tatfahrzeug zu zerlegen.
Die Verdächtigen hatten schon begonnen, das Tatfahrzeug zu zerlegen. Polizei Lizenz

Quedlinburg - Erneut hat am Donnerstag die Ermittlungsgruppe „Schaufel“ der Halberstädter Polizei zugeschlagen, erneut konnte sie dabei einen Erfolg gegen die „Radlader-Bande“ erzielen: Die Polizisten rückten in der Nähe von Quedlinburg und in Harzgerode mit schwerem Gerät an und holten einen EC-Automaten und einen Tresor aus der Erde. „Das ist ein unglaublicher Erfolg“, sagt Andreas Haberlag, der Leiter der Ermittlungsgruppe „Schaufel“, der MZ.

Nach Hinweisen, die die Polizei erst in dieser Woche bekommen hat, durchsuchten gestern ab 5.30 Uhr insgesamt 60 Polizeibeamte von Polizeirevier Harz, Landesbereitschaftspolizei und Landeskriminalamt das Grundstück eines 52-jährigen Tatverdächtigen in der Nähe von Harzgerode und eine Kiesgrube bei Quedlinburg. In Harzgerode wurde ein im Erdreich vergrabener Tresor gefunden und durch den Einsatz eines Baggers geborgen. Weiterhin entdeckten die Beamten in einer Garage auf dem Grundstück einen als Tatfahrzeug gesuchten VW-Transporter.

Die Verdächtigen hatten bereits damit begonnen, den blauen Bulli in Einzelteile zu zerlegen, so dass nur noch das Führerhaus und das Fahrgestell vorhanden waren. In der Kiesgrube bei Quedlinburg wurde ein EC-Automat gefunden und ebenfalls mit schwerer Technik ausgegraben. Der Tresor konnte dem Überfall am 5. Juni auf die Filiale der Volksbank Halle in Königerode und der Geldausgabeautomat dem Einbruch am 10. Juli in die Geschäftsstelle der Harzer Volksbank in Harzgerode zugeordnet werden, sagt Haberlag. „Der Betreiber der Kiesgrube hat einfach Pech gehabt. Der wusste nicht, was bei ihm vergraben war.“

Haberlag ist mit den Ermittlungsergebnissen zufrieden. „Wir haben alles gefunden, was wir gesucht haben“, sagt er. Das Einzige, was nicht aufgetaucht ist, ist die Beute - insgesamt rund 183 000 Euro. Haberlag vermutet, dass das Geld, das nicht durch Farbpatronen gesichert war, zum größten Teil ausgegeben wurde, „für die Unterhaltung des Grundstücks und den Lebenswandel“.

Die sechs Mitglieder der „Radlader-Bande“ sitzen inzwischen alle hinter Gittern. Sie waren bei mehreren Aktionen der Ermittlungsgruppe „Schaufel“ mit Hilfe von Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes zwischen dem 6. und dem 9. Januar festgenommen worden.

Als Kopf der Bande, die 2014 mit gestohlenen Radladern zwischen dem 17. April und dem 10. Juli in einen Gernröder Baumarkt sowie in die Banken in Harzgerode und Königerode eingebrochen ist, gilt ein 57-Jähriger aus dem Harzgeröder Ortsteil Schielo, der der Polizei ebenso wie fast alle Täter bereits durch frühere Straftaten bekannt ist. Auch seine 44-jährige Ehefrau sowie der gemeinsame 20-jährige Sohn gehören zum Einbrecher-Sextett. Zwei weitere Täter, 25 und 21 Jahre alt, stammen aus Quedlinburg. Der sechste, ein 52-Jähriger aus Nachterstedt, war der Fahrer der Radlader und wurde bereits am 6. Januar in Nachterstedt festgenommen. (mz)

Der EC-Automat war in einer Kiesgrube in der Nähe von Quedlinburg im Boden vergraben.
Der EC-Automat war in einer Kiesgrube in der Nähe von Quedlinburg im Boden vergraben.
Polizei Lizenz
Auf einem Grundstück in Harzgerode wurde dieser Tresor aus der Volksbank Königerode gefunden.
Auf einem Grundstück in Harzgerode wurde dieser Tresor aus der Volksbank Königerode gefunden.
Polizei Lizenz