Quedlinburg Quedlinburg: Bei Nacht grau und bildschön
Quedlinburg/MZ. - Drei Räume, drei Blickwinkel, drei Herangehensweisen: In einer Sonderausstellung des Quedlinburger Schlossmuseums sind Fotografie von n’Rico Kreim und Malerei von Hans Menz zu sehen. Die Arbeiten, jeweils unter einem Motto in einem der drei Ausstellungsräume präsentiert, zeigen "Graues Quedlinburg", "Quedlinburg bei Nacht" und "Bildschönes Quedlinburg und Umgebung."
Schwarz-Weiß-Fotografien
Der Fotograf n’Rico Kreim ist Di-plom-Medieninformatiker mit Abschluss an der Hochschule Harz. Vom Museum angesprochen, hat er eine spontane Auswahl getroffen. Dabei ist "Graues Quedlinburg" nicht negativ besetzt, sondern es handelt sich um Schwarz-Weiß-Fotografien, die unter anderem am Schloss und am Münzenberg schon vor einiger Zeit entstanden sind. Und grau ist die Jahreszeit, nicht die Stadt als solche. "Eigentlich waren es nur Probeaufnahmen, die sich nun aber doch recht spannend darstellen", sagt der 31-jährige Fotograf. Und es sind interessante Blickwinkel, die selbst für den Einheimischen noch Entdeckungen ermöglichen.Ursprünglich sollten die Fotos ohne Titel gehängt werden, haben jetzt aber, nach "Einspruch" des Museums , jeweils den Hinweis auf die Örtlichkeit. "Ich habe mich da überreden lassen, obwohl die Fotos für sich sprechen. Doch im Interesse von auswärtigen Besuchern war es sicher richtig", bekennt der Fotograf und setzt hinzu: "Da es meine erste Ausstellung ist, war ich ganz froh, dass es keine Eröffnungsveranstaltung gab."
Die Farbfotografien von "Quedlinburg bei Nacht" sind im Gegensatz zu den Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus neuerer Zeit und über die Spanne eines Jahres hinweg zustande gekommen. Schloss und Münzenberg sind hier ebenso wie Mathildenbrunnen und der Wehrturm auf der Altenburg vertreten. Auf Lichteffekte wurde besonderer Wert gelegt. Diese ergeben sich am Altenburgturm zum Beispiel durch eine Wunderkerze, die von oben nach unten herabgelassen wurde und wodurch eine ganz besondere Atmosphäre erreicht wird.
Idyllische Winkel
Dass n’Rico Kreim und Hans Menz, der beim Pressetermin nicht anwesend war, zusammen ihre Arbeiten vorstellen, ergab sich aus einer gemeinsamen Arbeit, wie der Fotograf erklärte. Der 73-jährige Hans Menz, früher beim Konsum und später als selbstständiger Handelsvertreter tätig, malt erst seit dem Jahr 2000. Seitdem gestaltete er etwa 450 Aquarelle mit Stadt- und Landschaftsmotiven, "vor allem mit der Darstellung idyllischer Winkel von Quedlinburg". Der Maler hat seine Arbeiten bereits in vielen Ausstellungen gezeigt.
"Wir sind sind immer wieder bemüht, einheimischen Künstlern eine Ausstellungsrahmen zu geben", erklärt Ursula Rudolph, Leiterin der Städtischen Museen Quedlinburg: "Und wir wollen auch die Quedlinburger animieren, das Schlossmuseum wieder einmal zu besuchen, was sich in dieser Zeit, vor Weihachten und über den Jahreswechsel, besonders anbot und anbietet."
Und Museumspädagogin Silvia Schneider ergänzt, dass die Quedlinburg-Motive auch viel Interesse bei Gästen der Stadt auslösen: "Viele kommen erst auf den Schlossberg und gehen dann hinab in die Stadt. Da finden sie es schön, schon mal einige Anregungen durch die derzeitige Ausstellung zu erhalten." Da es sich im Schlossmuseum um eine Verkaufsausstellung handelt, können die Arbeiten von n’Rico Kreim und Hans Menz auch erworben werden.
Die Sonderausstellung "Augenblicke" im Schlossmuseum Quedlinburg ist bis zum 31. März 2012 zu sehen. Geöffnet ist das Museum von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr.