Quartier 7 in Quedlinburg Quartier 7 in Quedlinburg: "Die Stadt hat noch mehr Potenzial"
Quedlinburg/MZ - Im Quedlinburger Quartier 7 in der Markstraße 7 beginnt am 3. und 4. Mai die Sommertheatersaison. Was „Bühne 7“ 2014 zu bieten hat, erfuhr MZ-Mitarbeiter Uwe Kraus im Gespräch mit Jan Krüger, Initiator des neuen Kulturprojekts und einer der „Hausherren“ des Quartiers.
Samstag der „Kontrabass“ um 20 Uhr, am Sonntag 15.30 Uhr für die Kinder „Lilli und Fräulein Snega“: Schaut man da schon ängstlich zum Himmel?
Krüger: Wir sind da flexibel, drinnen haben wir 80 Plätze, draußen 300. Wir starten in die Saison, ohne Hoffest und ohne großes Tam-Tam. Ob drinnen oder draußen, Hauptsache, ein weiteres interessantes Kulturangebot.
Quedlinburg bietet doch von Theater über ars quitilinga, Zauber der Bäume bis Kirchenmusik und Ateliers schon vergleichsweise viel.
Krüger: Das bestreiten wir ja nicht. Aber wir spüren immer wieder: Die Stadt hat mehr Potenzial, als gegenwärtig genutzt wird.
Was treibt jemanden an, der zwischen Töpfern, Filzen, Lesen, Glasblasen und Designer-Mode lebt, eine Theaterspielzeit draufzusetzen?
Krüger: Der Spaß, Kultur zu veranstalten.
Und etwas länger?
Krüger: Dass es eben keine Theaterspielzeit bleibt. Wir gehen unseren Weg weiter. Es gibt eine breitere Palette von Kleinkunst, da steht die Lesung neben Kabarett, Live-Musik und eben auch Theatervorstellungen.
Die von der Gruppe Qlawatsch mit Angelika Mühlbach, Kerstin Dathe und Markus Bölling gestaltet werden?
Krüger: Die einzelnen Akteure sind dabei, aber nicht mehr unter diesem Namen. Dazu kommen Mitstreiter wie Benedikt Schörnig mit seinem „Kontrabass“ oder im Oktober die Wiederaufnahme von „Wir als Teil des Ganzen“ in der Regie von Rosmarie Vogtenhuber und Susanne Hessel.
Was ist für die „Macher“ diese „Bühne 7 im Quartier 7“?
Krüger: Wir wollen damit das Quartier beleben! Diesen Kunst-Kultur-Hof gibt es seit über 15 Jahren. Und beim Advent in den Höfen stellen selbst Ur-Quedlinburger fest, dass sie zum ersten Mal hier sind. Also unseren regionalen Bekanntheitsgrad möchten wir schon noch deutlich steigern.
Wie viel Fördergeld bekommt das Quartier mit Theater dafür, dass es die Kulturszene bereichert?
Krüger: Null Euro. Wir unterbreiten ein von der öffentlichen Hand unabhängiges kulturelles Angebot. Das soll sich in der Kombination mit einem Tagescafé dann später selbst finanzieren. Hier steckt viel Engagement und Ehrenamt drin.
Das ermöglicht die moderaten Eintrittspreise?
Krüger: Ja. Ich denke aber auch, Kultur sollte ihren Wert haben. Durchschnittlich zehn Euro sind ein fairer Eintrittspreis, so lange wir nicht die absoluten Weltstars zu uns auf den Hof holen.
Ich höre da so einen gewissen Unterton. Wird hinter den Kulissen von „Bühne 7“ schon an einem besonderen Auftritt gebastelt?
Krüger: Er steht schon. Am 4. Juni ab 20 Uhr gastiert zu einer Release-Party seiner neuen CD Axel Fischbacher. Wer sich in der Jazz-Szene etwas auskennt, der weiß, das sind die paar Euro Eintrittsgeld mehr allemal wert.