Projekt im Bodetal Projekt im Bodetal: Ein Ferienhausdorf für Thale

Thale - In der Bodestadt Thale wird beim Ausbau der touristischen Infrastruktur weiter Gas gegeben: In der sogenannten „Huntesenke“, dem Grundstück am einstigen Bahnhof Bodetal, soll ein Ferienhausdorf entstehen. Dazu will die extra dafür von einer Investorengruppe gegründete Ferienhausdorf Thale Betriebsgesellschaft GmbH rund 50 Häuser mit einer Kapazität von 300 Betten in einem ersten Bauabschnitt bauen.
Holzständerbauweise oder Blockhausstil
„Bei einer geplanten Auslastung von etwa 50 Prozent ab dem 3. Betriebsjahr rechnen wir mit rund 44 000 Übernachtungen“, sagte Heinz-Peter Brinkmann, Geschäftsführer der Ferienhausdorf GmbH und Hauptinvestor. Geplant sind die einstöckigen Häuser in Holzständerbauweise oder Blockhausstil für bis zu sechs Gäste. Sie sollen mit Küche und kleiner Sauna ausgestattet werden und somit ganzjährig nutzbar sein. Über die Farbgestaltung werde später entschieden. Als Fassade ist Holz oder/und Putz vorgesehen. Falls die Kapazität nicht ausreicht, soll das Ferienhausdorf dann in einem zweiten Bauabschnitt um 20 bis 30 eventuell zweistöckige Ferienhäuser erweitert werden, kündigte er an. Dann könnten bis zu 30 000 Übernachtungen hinzukommen. Die Investitionen für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 5,9 Millionen Euro und im zweiten Bauabschnitt ca. 2,8 Millionen Euro, so dass für das Vorhaben insgesamt ein Investitionsvolumen von 8,7 Millionen Euro veranschlagt ist. „Die Gesellschaft ist derzeit in Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium und der Investitionsbank, um Möglichkeiten der Förderung zu prüfen“, sagte Brinkmann. Dort habe man schon Interesse gezeigt, dass „hier auch was passiert“.
Baustart soll, so weit alle Genehmigungen zügig erteilt sind, Anfang nächsten Jahres sein. „Die Anlage könnte dann durchaus schon Weihnachten 2016 in Betrieb gehen“, meinte Brinkmann. Nach Inbetriebnahme des Ferienparks sollen dort zehn Mitarbeiter und zwei Auszubildende tätig sein. Mit Inbetriebnahme des zweiten Bauabschnitts sollen weitere vier Mitarbeiter hinzukommen.
Alter Bahnhof einbezogen
Geprüft werden soll, ob und wie die alte Villa und der alte Bahnhof als Service- und Betriebsgebäude in das Projekt einbezogen werden können. Zum Parken für die Besucher des Bodetales soll künftig der Großparkplatz am Pförtner 1 genutzt werden. Gäste des Feriendorfes bekommen Stellplätze vor den Unterkünften. Die touristische Vermarktung erfolgt durch eine große Reiseagentur, die auf die Vermietung von Ferienhäusern spezialisiert ist. Geschäftsführer Brinkmann zeigte sich beeindruckt von den Attraktionen in Thale: „Dies ist zwar nicht die Nord- oder Ostsee, aber hier gibt es viele Möglichkeiten, um Urlaub zu machen und den gesamten Harz zu erkunden.“
„Ich habe mich in den Standort verliebt“, gestand er. Seine Immobilienfirma hat ihren Hauptsitz in Tornesch in Schleswig-Holstein sowie eine Niederlassung in Lüneburg. Dort beschäftige man sich eher mit der Projektierung und Entwicklung von Feriendörfern, etwa in der Lübecker Bucht, auf der Insel Rügen oder in Alt Schadow bei Berlin. Der Betrieb solch einer Anlage sei „hier eine Ausnahme“. Brinkmann lobte auch die bisherige Unterstützung durch die Stadt Thale. „Hier steht man Investoren aufgeschlossen, hilfreich, aber auch kritisch gegenüber.“ Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) betonte, dass der Stadtrat jetzt am Zuge ist, um zügig das Baurecht herzustellen. So soll spätestens im Herbst der Bebauungsplan beschlossen werden. Er sehe für die Genehmigung keine Probleme, da die Flächen ohnehin als Erholungs- und Freizeitgebiet ausgewiesen seien. (mz)

