Ortsumgehung für Quedlinburg Ortsumgehung für Quedlinburg: Baubeginn mit zehn Spaten

Quedlinburg - Zehn Spaten standen bereit, zehnmal wurde der Spaten geschwungen, darunter von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). Damit erfolgte der Baustart für den zweiten und dritten Bauabschnitt der südlichen Ortsumfahrung Quedlinburg. Nach fünf Jahren Ruhe erfolgt damit die Komplettierung der neuen Straße, die nach Fertigstellung der B 6n als Nachfolgeprojekt geplant war. Der zweite und der dritte Bauabschnitt, die inzwischen zu einem zusammengefasst wurden, beginnen am Kreisverkehr Gernröder Chaussee und enden kurz hinter dem Abzweig Thale von der Suderöder Chaussee. Dies sind jeweils 1,2 Kilometer. Die Fahrbahn erhält eine Breite von 7,50 Meter, mit Bankettstreifen 10,50 Meter.
Auf dem 2,4 Kilometer langen Gesamtabschnitt entstehen zwei Kreisverkehre, einer bei Quarmbeck mit der Abfahrt zum geplanten Industriegebiet und einer am Abzweig Thale. Zudem muss eine Brücke über den Quarmbach gebaut werden. An der Suderöder Chaussee wird der Radweg bis zum Europaradweg R 1 verlängert. Dabei ist vorgesehen, einen Teil der Straße am Ortsausgang Quarmbeck abzuhängen und als Radweg umzugestalten. In den zurückliegenden zwölf Monaten wurden alle Vorarbeiten abgeschlossen, darunter die Munitionsrückstände am ehemaligen Truppenübungsplatz der Sowjetarmee sowie archäologische Grabungen. Dafür wurde rund eine Million Euro ausgegeben. Weitere vier Millionen Euro kostet nun die Fertigstellung der Ortsumfahrung Quedlinburg.
Bereits am 1. Juni 2011, also vor fast fünf Jahren, war der erste Bauabschnitt von der B 6n bis zur Gernröder Chaussee für den Verkehr freigegeben worden. Dieser sechs Kilometer lange Abschnitt kostete rund zehn Millionen Euro. Danach ruhten die Arbeiten. Verkehrsminister Thomas Webel erinnerte beim ersten Spatenstich daran und lobte den Einsatz der Landtagsabgeordneten der Region für einen Weiterbau der Ortsumfahrung.
Er nannte dabei insbesondere seinen Parteifreund Ulrich Thomas. Mit der Fertigstellung der Ortsumfahrung werde die Stadt Quedlinburg vom Durchgangsverkehr noch mehr entlastet. Zugleich sei dann eine bessere Anbindung an die vierspurige Bundesstraße 6, auch als Nordharzautobahn bezeichnet, geschaffen. Das geplante Industriegebiet Quarmbeck werde angebunden.
Hauptauftragnehmer ist die Firma Bickhardt Bau mit ihrer Niederlassung Sangerhausen. Das Unternehmen hat bereits Teile der B 6n gebaut. Der Minister geht aus den Erfahrungen davon aus, dass die Bauzeiten eingehalten werden und im November kommenden Jahres die Verkehrsfreigabe erfolgen kann.
Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) bezeichnete den fehlenden Abschnitt der Ortsumfahrung als „offene Wunde, die nun geschlossen wird“. „Wir sind allen dankbar, die sich dafür eingesetzt haben“, sagte der Oberbürgermeister.
Ende 2017 soll die neue Ortsumgehung befahrbar sein. (mz)
