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Ortsbürgermeister Gernrode Ortsbürgermeister Gernrode: Neues Gästezentrum im Rathaus

Von Gerd Alpermann 11.09.2015, 14:05
Das Gernröder Rathaus wurde vor 100 Jahren eingeweiht. Am nächsten Wochenende wird das Jubiläum groß gefeiert.
Das Gernröder Rathaus wurde vor 100 Jahren eingeweiht. Am nächsten Wochenende wird das Jubiläum groß gefeiert. Chris wohlfeld Lizenz

Gernrode - Manfred Kaßebaum (CDU) ist seit dem 1. Juli ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Gernrode. Der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik möchte ein bisschen zurückgeben, was er von der Gesellschaft erhalten habe. Bereits seit sechs Jahren befindet er sich im Vorruhestand, kann sich dem Amt ausgiebig widmen. Und nach 60 Tagen im Amt sieht der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne es als Fulltime-Job an. Die nötige Motivation ist bei dem 59-Jährigen vorhanden. Als gebürtiger Quedlinburger, der im Osterfeld neu gebaut hat, war er nicht zwangsläufig für das Zusammengehen mit Quedlinburg. Aber die jüngste Zeit hat ihn noch einmal überzeugt, dass der Weg Potenziale hat.

„Es gibt ein gutes Verhältnis mit dem Oberbürgermeister. Alle vier bis sechs Wochen kommen ich und mein Bad-Suderöder Amtskollege mit Frank Ruch zusammen, um über Fragen der Ortsteile zu beraten“, erklärt er. Zupass kommt dem Ortsbürgermeister auch, dass er dem Stadtrat angehört und in dessen Ausschüssen mitarbeitet. Da ist er an den vielen aktuellen Themen nah dran. Ein Thema, das nicht nur ihm unter den Nägeln brennt, ist das  Gernröder Rathaus, dessen 100-jähriges Bestehen Ende September gefeiert wird. „Ich werde oft von besorgten Bürgern gefragt, was mit dem Rathaus geschieht“, sagt Manfred Kaßebaum. Da kann er inzwischen den Vorschlag einer Arbeitsgruppe nennen.

Aufwertung für Touristinformation

„Das Rathaus muss leben und soll zum Willkommenszentrum werden“, erklärt er. Statt einem Neubau unweit der Stiftskirche wird das Rathaus dafür umgebaut. Damit erfahre die Touristinformation eine deutliche Aufwertung. Das Trauzimmer werde reaktiviert. Dazu hat der Oberbürgermeister bereits seine Zustimmung gegeben. Gerade werden die ehemaligen Räume der Sparkasse renoviert. Zur Rathausfeier können sich dort die Vereine präsentieren. Später wäre Platz für Sonderausstellungen. Der Ortsbürgermeister nennt ein begehbarer Nachbau des Heiligen Grabs in der Stiftskirche als einen neuen möglichen Anziehungspunkt, wobei die Betonung auf begehbar liegt. Doch auch Vereinsräume sind im Fokus, da mancher Gruppe der Platz im Ort fehlt. „Landesvertreter haben mir gegenüber die Idee gelobt, das Rathaus so zu nutzen“, sagt der Ortsbürgermeister. Dafür fällt eine Idee weg, auf dem Parkplatz unterhalb der Stiftskirche einen Neubau für ein Willkommenszentrum zu errichten. Manfred Kaßebaum möchte aber, dass der Parkplatz nach dem Abriss der dortigen Garagen deutlich verbessert wird. Zwischen Rathaus und Parkplatz befindet sich dann das kulturelle und touristische Zentrum der Stadt Gernrode mit der Stiftskirche St. Cyriakus, der Alten Elementarschule und dem Gelände der Harzer Uhrenfabrik mit der giebelwandhohen Kuckucksuhr.

Attraktivität des Ortes leidet

Nachdem das Areal seit einem Dreiviertel Jahr leer steht, zeichnet sich ein Eigentümerwechsel ab. „Ich bin da optimistisch“, erklärt der Ortsbürgermeister, ohne schon Namen und Orientierung nennen zu können. Es sei schade, wenn so ein touristischer Anziehungspunkt länger leer stehe. Darunter leide auch die Attraktivität des Ortes. Deshalb begrüße er es sehr, dass sich Oberbürgermeister Frank Ruch und Wirtschaftsförderer Henning Rode dafür eingesetzt haben. Augenmerk richtet der Ortsbürgermeister auch auf den noch ausstehenden Straßenbau, was zur Lebensqualität gehöre. Froh ist er über die gerade eingeweihte Sine-Cura-Schule, wodurch der Schulstandort Gernrode gestärkt wurde. Nun müssten auch die Außenanlagen, der Sportplatz, entsprechend gestaltet werden.

Eine Arbeitsgruppe mit dem Oberbürgermeister, den Ortsbürgermeistern sowie Ratsmitgliedern soll nun die touristische Entwicklung von Gernrode und Bad Suderode konzeptionell voranbringen. Dazu gehört ein touristisches Leitsystem. Zudem könnten beide Orte in das Tourismuskonzept der Kernstadt mit der Spezifika möglicher Entwicklungen einbezogen werden. (mz)