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Noch Glück im Unglück

Von KERSTIN BEIER 20.03.2009, 16:46

BAD SUDERODE/MZ. - Immer wieder muss sie daran denken, was noch hätte passieren können: außer dem materiellen Schaden auf dem eigenen Grundstück und auf dem des Nachbarn.

Mitten in der Nacht, gegen 2 Uhr, sind sie und ihr Mann von einem Anruf des Nachbarn geweckt worden. Zum Glück musste dieser nachts mal raus und hatte den Feuerschein durchs Toilettenfenster bemerkt. Der Schuppen der Bad Suderöder Familie Kroschwitz stand in Flammen, die Hitze, die sich dabei entwickelte, ließ die Fensterscheiben ihres Wohnhauses, das sich unmittelbar gegenüber befindet, bersten. Sofort griff er zum Telefon, warnte die Familie und hat so möglicherweise noch Schlimmeres verhindert. Thomas Kroschwitz versuchte dann, den Schaden aus eigener Kraft zu begrenzen, aber dies erwies sich alsbald als aussichtslos.

"Die Feuerwehr kam schnell", erzählt Sabine Kroschwitz, "aber in so einer Situation werden Minuten zu Stunden." Voller Hochachtung sprechen sie und auch ihr Nachbar Matthias Möhring, der seit zehn Jahren eine kleine Pension betreibt, vom Einsatz der Feuerwehrleute. "Man darf nicht vergessen, dass sie das alles ehrenamtlich machen und zwei Stunden später schon wieder zur Arbeit mussten", sagt sie. Der Schuppen jedenfalls ist völlig heruntergebrannt, der Container vor dem Haus im Stecklenberger Weg ist voller verkohlter Reste. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch die unmittelbar angrenzende Pension von Matthias Möhring. "Zum Glück hatte ich gerade keine Gäste", ist er im Nachhinein froh. "In den Räumen war alles blitzeblau", berichtet er. Der penetrante Brandgeruch hängt auch zehn Tage später noch in den nun leeren Räumen, inzwischen sei ein Gutachter da gewesen. Das Dach müsse runter, "sonst geht der Geruch nicht raus", so Matthias Möhring, der die Buchungen seiner Gäste, die sich für Ferienwohnung bzw. Doppelzimmer angemeldet hatten, inzwischen storniert oder sie anderweitig untergebracht hat. Mindestens bis Ende April wird es dauern, bis der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt ist, sagt er und ist froh, dass er für den Fall der Fälle versichert ist.

Sabine Kroschwitz versucht indessen, wieder den normalen Alltag zu leben. Drei Tage lang habe sie nichts essen können, "und in den Ort bin ich gar nicht erst gegangen". Sie wollte nicht immer wieder neu erzählen, was sie erlebt hat, freut sich aber trotzdem über die Hilfe, die der Familie zuteil geworden ist. "Die Leute vom Angelverein haben geholfen beim Schuttwegräumen", berichtet sie und hofft, dass der Schuppen bald wieder neu gebaut werden und die Normalität dann wieder einziehen kann.