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Neuer Personalausweis Neuer Personalausweis: Andrang im Bürgerbüro Quedlinburg

Von Detlef Horenburg 06.02.2015, 15:00
Personalausweise vergeben die für den Hauptwohnsitz zuständige Behörden auf Antrag des Bürgers.
Personalausweise vergeben die für den Hauptwohnsitz zuständige Behörden auf Antrag des Bürgers. Archiv/Wohlfeld

Quedlinburg - Wer einen neuen Personalausweis benötigt, der braucht dieser Tage nicht nur ein biometrisches Passbild, sondern vor allem viel Zeit und Geduld. Es herrscht nämlich zu manchen Zeiten ordentlicher Andrang in den Einwohnermelderämtern beziehungsweise Bürgerbüros.

Der Hintergrund ist: Bis zum Ende des Jahres 1995 musste jeder Bürger in den neuen Bundesländern einen neuen Ausweis beantragen, da die DDR-Dokumente ihre Gültigkeit verloren. Viele erledigten den ersten Gang zur Behörde deshalb schon Anfang 1995. Die Ausweise sind zehn Jahre lang gültig. Deshalb mussten schon 2005 viele Menschen gleichzeitig ihre Dokumente erneuern lassen. 2015 ist es nun wieder so weit. Dazu kommt noch, wer mit dem Personalausweis ins Ausland verreisen möchte, benötigt ein noch für mindestens sechs Monate gültiges Dokument.

Der Personalausweis der Bundesrepublik Deutschland ist ein amtlicher Lichtbildausweis als Identitätsnachweis für deutsche Staatsangehörige. Grundsätzlich vergibt ihn die für den Hauptwohnsitz zuständige Personalausweisbehörde auf Antrag des Bürgers. Personalausweise werden grundsätzlich bei demjenigen Bürger- beziehungsweise Einwohnermeldeamt beantragt, das für den Hauptwohnsitz des Antragstellers zuständig ist.

Seit dem 1. November 2007 können Personalausweise bereits mit der Geburt eines Kindes – also auch für Jugendliche unter 16 Jahren – beantragt werden. Hierzu wird die Geburtsurkunde respektive der bisherige Kinderausweis, Kinderreisepass oder Reisepass benötigt. Der Ausweis ist zehn Jahre lang gültig, bei Beantragung vor Vollendung des 24. Lebensjahres sechs.

Die Ausstellungsgebühr beträgt im Inland 28,80 Euro. Für Personen unter 24 Jahren beträgt die Gebühr 22,80 Euro.

Durch die zentrale Herstellung des Personalausweises in der Bundesdruckerei dauert es einige Wochen, bis der neue Ausweis verfügbar ist.  (Quelle: Wikipedia)

Im Bereich der Stadt Quedlinburg betrifft dies rund 3 500 Bürger, sagte Michael Busch, Sachgebietsleiter Kommunales, Einwohnermelde- und Standesamt. Dazu kommen noch 200 Säumige, deren Ausweise bereits im vergangenen Jahr abgelaufen sind.

Der Run auf die Antragsstelle sei unterschiedlich. Die variiert von Tag für Tag. Durch den Ansturm könne es sein, dass Bürger bis zu zwei Stunden lang ausharren müssen, bevor sie ihren Antrag für einen neuen Perso stellen können. Dies ließe sich auch personell nicht anders in den Griff bekommen, betonte Busch. Sein Tipp: Jeden 1. und 3. Samstag in Monat gibt es von 9 bis 12 Uhr Sonderöffnungszeiten der Einwohnermeldestelle im „Grünhagenhaus“ am Markt. Die sollte man zum Ausweistausch ebenfalls nutzen. „Wir sind eigentlich kulant, wenn die Gültigkeitsfrist nur wenige Tage überschritten wird“, sagte der Sachgebietsleiter. Als Extraserviceleistung wurden bisher in Quedlinburg die Betroffenen darauf per Brief hingewiesen, dass ihr Ausweis bald abläuft. Doch dies ist angesichts der Menge nicht mehr zu stemmen, sagte er. „Grundsätzlich ist jeder selbst dazu verpflichtet, rechtzeitig seinen Ausweis zu tauschen.“ Wer einen Monat nach Ablauf der Gültigkeit erst im Amt sein neues Dokument beantragt, muss ein Ordnungsgeld von zehn Euro pro Monat bezahlen. Wer auf Mahnschreiben nicht reagiert, muss zusätzlich zur Verwaltungsgebühr 78,50 Euro bezahlen - plus 50 Euro für jeden weiteren verstrichenen Monat. Dazu kommen die regulären Ausweisgebühren (siehe Kasten).

Ähnlich sieht die Situation im Bürgerbüro in Thale aus. Jedoch liegen hier die Ordnungsgelder etwas geringer. Sechs Wochen nach Ablauf der Gültigkeit des Ausweises fallen 15 Euro an. Nach zwölf Monaten sind es 50 Euro.

„Noch liegen die Bearbeitungszeiten bei 14 Tagen“, sagte Andrea Schusser, Leiterin Bürgerdienste. Sie rät, allerdings drei Wochen vorher den Antrag zu stellen - und genügend Zeit mitzubringen. Das Bürgerbüro hat Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Da gebe es selten großen Stau. Dennoch sollten der oder die Antragsteller Zeit mitbringen, weil manche sogar noch Reisepässe beantragen. „Da können schon zwei Stunden zusammenkommen“, sagte sie. Auch könne das Bürgerbüro an jedem ersten Sonnabend von 9 bis 12 Uhr genutzt werden. Insgesamt werden in Thale in diesem Jahr rund 2 500 Antragsteller für einen neuen Personalausweis erwartet. Sie rät übrigens, die Geburts- und Eheurkunde mitzubringen, um Schreibfehler bei der Schreibweise der Namen zu vermeiden. „Bei uns ist die Situation noch ruhig“, sagte Karina Decker vom Einwohnermeldeamt der Stadt Ballenstedt. Rund 1 500 Antragsteller werden hier in diesem Jahr erwartet. Cathleen Steimecke, Leiterin Hauptverwaltung der Stadt Harzgerode, hat den Tipp: „Es wäre empfehlenswert, wenn die Sprechzeiten am Vormittag von den nicht arbeitenden Antragstellern wahrgenommen werden könnten. Für Einwohner, die die Sprechzeiten unter der Woche nicht nutzen können, ist der Bürgerservice jeden Samstag in der Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet.“

(mz)