Neuer Aldi in Harzgerode: Neuer Aldi in Harzgerode: Bebauungsplan für Torteich-Gelände?

Harzgerode - Der Konzern Aldi, der derzeit in Harzgerode einen Markt in der Stolberger Straße betreibt, möchte am Torteich neu bauen. Bislang gibt es dazu einen Grundsatzbeschluss des Stadtrates, mit dem Unternehmen zu verhandeln und die Bebaubarkeit des Grundstückes zu prüfen.

Jetzt hat sich der Ortschaftsrat Harzgerode erneut mit dem Thema, das in Harzgerode viel diskutiert wird, befasst: Konkret ging es um die Frage, ob für das Areal ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. „Der Investor möchte einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für die Fläche entwickeln, um zu gucken, wie sich die Dinge realisieren lassen, und um die Träger öffentlicher Belange, die Behörden mit einzubeziehen“, erläuterte Ortsbürgermeister Marcus Weise (CDU). Der Ortschaftsrat hat das sehr knapp befürwortet: Drei Ortschaftsräte sprachen sich für einen Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes aus, zwei dagegen; ein Rat enthielt sich der Stimme. Abschließend entscheiden muss dazu der Stadtrat.

„Es liegt das Interesse vor, am Torteich einen Markt zu errichten. Darüber haben wir zu befinden“, sagte Marcus Weise. Er bekennt, dass seine erste Reaktion auf eine Torteich-Bebauung auch ein Nein war: „Das ist die beste Fläche, die wir in Harzgerode haben.“ Doch nun plädiert er dafür den Weg der Bebauung zu gehen. Dabei will der Ortsbürgermeister Anlieger und Bürger mitnehmen, das Gespräch suchen und informieren. Wie er erklärte, ist im regionalen Entwicklungsplan ausgewiesen, dass Harzgerode als Grundzentrum rund 14.500 potenzielle Kunden anzieht, die hier beispielsweise einkaufen, Dienstleistungen nutzen oder zum Arzt gehen. „Das ist für eine Stadt mit knapp 3 000 Einwohnern bemerkenswert und meiner Meinung nach einzigartig.“ Einen Grund dafür sieht der Ortsbürgermeister zum einen in der geografischen Lage. Ein Grund sei aber auch das „umfassende Angebot“ an Einkaufsmärkten, an Discountern, die es in Harzgerode gibt. „Das sind die Magnete, die dafür sorgen, dass Leute nach Harzgerode kommen. Davon profitieren auch alle anderen Geschäfte in der Stadt“, so Marcus Weise weiter. Aldi ist aus seiner Sicht „klar ein Magnet, der Menschen überregional anzieht“. Gehe dieser verloren, „verliert auch die Stadt“.

Natürlich, so der Ortsbürgermeister weiter, sind bei einer möglichen Bebauung am Torteich Probleme zu lösen. „Wir haben die Bushaltestellen, die öffentlichen Parkplätze, einen Imbiss - eine Existenz - und die Anlieger. Diese Interessen müssen einfach im Rahmen der Erstellung des Bebauungsplanes Berücksichtigung finden.“ Wie Marcus Weise unterstreicht, sind mit dem Grundsatzbeschluss des Stadtrates dazu auch bereits Festlegungen erfolgt. Diese betreffen beispielsweise den Erhalt des Imbisses und einen Ausgleich für die Parkflächen.

Nach einem ersten, durch den Investor vorgelegten Entwurf behält der Imbiss seinen Standort, erläutert der Ortsbürgermeister. Ein großer Teil der am Torteich vorhandenen Parkplätze soll nicht überbaut werden; das Gros der Fläche bleibt erhalten. Der Parkplatz soll auch bei Veranstaltungen genutzt werden können. „Der Markt wird auf der bisher ungenutzten Grünfläche gebaut“, so der Ortsbürgermeister. „Für uns ganz wichtig ist der sichere Schulweg, insbesondere für die Kinder, die mit den Bussen kommen.“

Aldi hat in den vergangenen Monaten Märkte unter anderem in Quedlinburg, Ballenstedt und Hoym geschlossen. Begründet worden war dies mit dem neuen Filialkonzept des Konzerns: Die Bedingungen, um das neue Licht- und Farbkonzept, breitere Gänge sowie eine noch übersichtlichere Warenpräsentation umzusetzen, seien an diesen Standorten nicht gegeben gewesen. (mz)