Nach Hauptuntersuchung grüne Farbe für Malletlok
Wernigerode/MZ. - Im Selketal gab es eine Steigerung, was HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener veranlasste, noch einmal die Streckenerweiterung bis Quedlinburg als Grund für die positive Entwicklung hervorzuheben.
Der Geschäftsführer betonte den touristischen Aspekt und verwies vor Medienvertretern auf das Jubiläum 120 Jahre Selketalbahn, zu dem das Grusical-Rockspektakel "Harzschützen" Premiere hatte. Nach dem Erfolg von "Faust" auf dem Brocken sei auch im Bereich der Selketalbahn ein Veranstaltungshöhepunkt etabliert worden. Rund 1 500 Zuschauer erlebten das Stück in fünf ausverkauften Vorstellungen. "Ein solches Rundumerlebnis von Dampfzugfahrt, Gastronomie und Theaterspektakel ist nur bei der HSB möglich", hob der Geschäftsführer hervor.
Zur Stabilisierung der materiellen Basis nannte Matthias Wagener die Hauptuntersuchung von zwei Lokomotiven. Eine Malletlokomotive erhielt danach einen grünen Farbanstrich, der sich vom Schwarz der anderen Dampfrösser abhebt und vor allem vor den Traditionszug der HSB gespannt wird. Ein Hingucker gerade für junge Fahrgäste. Die andere Lokomotive, gebaut 1955 / 56, erhielt einen neuen Rahmen und einen neuen Dampfzylinder. Daneben wurden auch die neuen Triebwagen einer Hauptuntersuchung unterzogen. Eine Reparatur der Dampflokomotiven, von denen mehrere neue Rahmen erhalten müssen, ist billiger als ein Neukauf, erklärte Matthias Wagener auf Nachfrage.
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Bahnhofsgebäuden, sagte der Geschäftsführer. Viele hätten durch Pächter wieder eine Funktion erhalten. Dazu gehörten Benneckenstein und Eisfelder Talmühle. Sorgenkind sei noch immer der Bahnhof Alexisbad (die MZ berichtete). Nachdem sich dort keine Fortschritte zeigten, vertragliche Zusagen nicht eingehalten wurden, habe die HSB das Gebäude zurückgefordert. Daraufhin sei es zu einem Rechtsstreit gekommen, den die Schmalspurbahnen in erster Instanz gewonnen haben, wogegen aber Widerspruch eingelegt worden sei. Der Geschäftsführer hoffe jedoch noch in diesem Jahr auf eine positive Entscheidung für die HSB.
Mit dem Landkreis Harz haben die Harzer Schmalspurbahnen jetzt einen Hauptgesellschafter, entstanden aus den Anteilen der Landkreise Quedlinburg und Wernigerode, mit 42 Prozent. Bei der HSB sind 258 Mitarbeiter beschäftigt, darunter elf Auszubildende.