Mutter bietet Tochter zum Sex an Mutter bietet Tochter zum Sex an: Mutmaßlicher Täter saß schon wegen sexuellen Missbrauchs ein

Quedlinburg/Bremerhaven - Seine Tochter hieß Petra. Und sie war vermutlich das erste Mädchen, das Heinz-Dieter D. missbrauchte. Petra hat ihren Vater nie angezeigt. Erst, als er im November 2004 in Bremen vor Gericht stand, berichtete sie mit Tränen in den Augen von dem mehrfachen Missbrauch. Da war die Tat längst verjährt, und ihr Vater hatte sich mittlerweile an mindestens einem weiteren Kind vergangen. Das Mädchen, wegen dessen Missbrauchs er sich nun vor dem Landgericht verantworten musste, war erst fünf Jahre alt.
Drama in Quedlinburg
Heinz-Dieter D. ist laut Anklage einer der Haupttäter in dem Drama um das Mädchen aus Quedlinburg, das älteren Männern von seiner Mutter gegen Geld zum Sex angeboten worden sein soll. Der 66-jährige Bremerhavener sitzt derzeit in Untersuchungshaft und wartet auf den Prozess, der ihm vor der Jugendschutzkammer des Landgerichts Leipzig gemacht werden soll.
Paragraph 176 des Strafgesetzbuches sagt: „Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter vierzehn Jahren (Kind) vornimmt oder an sich von dem Kind vornehmen lässt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ebenso wird bestraft, wer ein Kind dazu bestimmt, dass es sexuelle Handlungen an einem Dritten vornimmt oder von einem Dritten an sich vornehmen lässt.
In besonders schweren Fällen ist auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr zu erkennen. Mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer sexuelle Handlungen vor einem Kind vornimmt, ein Kind dazu bestimmt, dass es sexuelle Handlungen vornimmt (...), auf ein Kind mittels Schriften oder mittels Informations- oder Kommunikationstechnologie einwirkt, um das Kind zu sexuellen Handlungen zu bringen, die es an oder vor dem Täter oder einer dritten Person vornehmen oder von dem Täter oder einer dritten Person an sich vornehmen lassen soll (...)“
Die 35-jährige Quedlinburgerin soll ihm und einem heute 38-jährigen Komplizen aus Sachsen ihre minderjährige Tochter und ihre Schwester - 10 und 15 Jahre alt - zum Sex verkauft haben. Laut Anklage sollen die Männer die Mädchen mit nach Wernigerode genommen und dort in der Wohnung eines weiteren Mannes missbraucht und gefilmt haben.
Rückblende: Wie die „Nordsee-Zeitung“ in Bremerhaven im November 2004 berichtet, hat Heinz-Dieter D. damals vor der fünfjährigen Tochter einer Freundin masturbiert. Wie weit der Missbrauch des Kindes ging, konnte vom Gericht nicht geklärt werden - man wollte dem Mädchen die Pein der Befragung dazu ersparen, berichtet die Zeitung. Und sie zitiert den Richter: „Wir glauben Ihnen aber auf keinen Fall, dass das Mädchen dabei geschlafen hat.“
Fünf Jahre Gefängnis
Auch in diesem Fall hat der Bremerhavener seine Tat gefilmt und Bilder davon über das Internet verbreitet. Fünf Jahre schickte ihn dafür das Gericht ins Gefängnis. Dazu kam noch eine unverbüßte Bewährungsstrafe von elf Monaten: Der Mann hatte schon zwei Jahre zuvor vor Gericht gestanden, weil er „Tausende kinderpornografische Bilder besessen und einige davon getauscht“ habe, wie die „Nordsee-Zeitung“ berichtet.
„Eine Klapperschlange ist nicht so bösartig wie dieser Mann“, sagt der Mann seiner Schwester gegenüber der MZ. Er habe von den Taten seines Schwagers aus der Zeitung erfahren, sagt der 69-Jährige, der vor Jahren von Bremerhaven nach Mecklenburg gezogen ist. „Jemand, der so etwas mit Kindern macht...“, sagt er und sucht nach den passenden Worten. „Das ist einfach unfassbar.“ Er wolle zur Gerichtsverhandlung nach Leipzig kommen. „Dort werde ich dem Schweinehund das ins Gesicht sagen.“
Die 65-jährige Schwester des Verdächtigen behauptet: „Ich kenne das alles nur vom Hörensagen, ich habe davon nichts gewusst.“ Ihr Verhältnis sei „nicht doll“ gewesen. Dennoch habe sie ihn nach der Verbüßung der letzten Haftstrafe im Jahr 2010 zunächst für mehrere Wochen bei sich aufgenommen, ehe sie ihn nach einigen Streitereien hinausgeworfen habe. Als Kind und Jugendlicher sei ihr Bruder ganz normal gewesen, erzählt die Frau. Er habe relativ früh geheiratet, mit 21. Und dann kam auch schon bald Petra zur Welt. Als sie vor dem Landgericht Bremen in Tränen ausbrach, während sie erstmals öffentlich von dem Missbrauch durch ihren Vater berichtete, war sie 34 Jahre alt. (mz)