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Motorsport in Westerhausen Motorsport in Westerhausen: Crosser feiern 50-Jähriges

Von Detlef Anders 03.07.2013, 16:02
Tausende kamen wie hier 1984 zu den Rennen an den Eselstall.
Tausende kamen wie hier 1984 zu den Rennen an den Eselstall. D. Anders Lizenz

Westerhausen/MZ - Ein halbes Jahrhundert alt ist der MC Westerhausen. Am Sonnabend feiert der Verein dieses Jubiläum auf seiner heutigen Rennstrecke Auf der Rosshöhe clubintern mit einigen Gästen und wird dabei auch an die Anfangszeiten zurückdenken.

Im April 1962 wurde der erste Moto-Cross im Eselstall, damals unter der Leitung des MC Quedlinburg, durchgeführt, weiß Thomas Schmidt, seit 1990 Vorsitzender des Vereins. „Durch unsportliches Verhalten des MC Quedlinburg wurde in Auswertung dieser Veranstaltung durch 45 Sportfreunde aus Westerhausen beschlossen, am 19. Juni 1963 einen eigenen Motorsportclub zu gründen“, berichtet Schmidt. Das Präsidium des ADMV der DDR bestätigte dem MC Westerhausen seine Eigenständigkeit, und so wurde der zweite Moto-Cross 1963 vorbereitet und mit Erfolg durchgeführt. „Angeregt durch diesen Erfolg stieg die Mitgliederzahl bis auf 124 Mitglieder in den Jahren 1964 bis 1990.“

Neben dem Moto-Cross wurden mit dem MC Hoym Meisterschaften im Trail, Geschicklichkeitsfahren, Kart-Wagen-Wettkämpfe, Veteranensport sowie Mopedprüfungen durchgeführt. Die Rennen wurden „zu wahren Volksfesten mit reger Teilnahme und ständig steigenden Zuschauerzahlen“. Läufe zu DDR-Meisterschaften der Klassen 125, 250 und 500 Kubikzentimeter trug der Verein mit großer Resonanz aus. Im April 1990 kam es zum Rekord mit 24 000 Zuschauern. „Es war ein würdiger Abschluss. Damit war der Motorsport am Eselstall Geschichte“, berichtet Schmidt, der selbst seit 1964 Vereinsmitglied ist und bis 1990 Vizevereinschef war.

Der Verein entschied sich, in den ADAC einzutreten. „Durch Strukturveränderung und neue sportliche Anforderungen waren 1991 nur noch 65 Mitglieder bereit, dem MC Westerhausen die Treue zu halten“, berichtete Schmidt. Die Motorsportanlage im Eselstall ging verloren, weil das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.

Da der Club in der Sandkuhle „Auf der Rosshöhe“ neben der Mülldeponie Westerhausen schon zu DDR-Zeiten ein Übungsgelände hatte, wurde dort unter großem Aufwand eine neue Moto-Cross-Strecke aus dem Boden gestampft. „Pachtverträge wurden mit den Grundstückeigentümern geschlossen, damit die umfangreichen Erdarbeiten durchgeführt werden konnten. Alle Sportfreunde des MC haben durch viel Kleinarbeit und persönlichen Einsatz dazu beigetragen“, erinnert sich Schmidt. Am 3. Oktober 1991 wurde die Cross-Strecke durch den Deutschen Motorsportbund abgenommen und mit Läufen in den Klassen 85, 125 und 250 Kubikzentimeter eröffnet.

Der MC Westerhausen im ADAC trat 1997 dem Landesmotorsportfachverband bei. Thomas Schmidt wurde in den Fachausschuss und später in das Präsidium gewählt. In den jährlichen Moto-Cross-Großveranstaltungen wurden Läufe zur Landesmeisterschaft, zur Deutschen Jugend-Motocross-Meisterschaft (1992), Deutsche Motocross Pokalläufe (1994) und Norddeutsche Meisterschaftsläufe (Nord-Cup 1997, 1998 und ab 2008 ständig) ausgerichtet. „Durch den guten Ruf unseres Clubs gestalten zur Zeit 51 Mitglieder das Clubleben, davon sind 36 Sportfreunde ADAC-Mitglieder.“ Schmidt ist stolz auf die 15 aktiven Sportler, die in Wertungsläufen in der Landesmeisterschaft um gute Plätze kämpfen und durch H&K Motorsport Quedlinburg unterstützt werden. Schmidt, Thomas Koch, Stephan Horneber, Marcus Hankel sowie Guido und Jens Mertens sind als Sportwarte im Einsatz. Durch Schmidts aktive Arbeit im Kreissportbund Harz und im LMFV wird der Verein als bedeutender Motorsportclub in Sachsen-Anhalt geachtet. Auf der Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehens wird am Samstag auf die Erfolge des Clubs geblickt und gefeiert. „Wir werden auch weiterhin bemüht sein, den Motorsport über die Landesgrenzen hinaus zu organisieren und ordentlich durchzuführen“, versichert Thomas Schmidt.

Vereinschef Thomas Schmidt zeigt die Urkunde, die er bereits vom Kreissportbund zum Jubiläum erhalten hat.
Vereinschef Thomas Schmidt zeigt die Urkunde, die er bereits vom Kreissportbund zum Jubiläum erhalten hat.
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