Motorradtreffen Motorradtreffen: Spaß in den Kurven

Harzgerode - Er ist 25, sie 32. Zusammen haben sie jede Menge Spaß, vor allem in Kurven. Er, das ist Karl Altnau aus Halle, sie sein 1982 gebautes Motorrad der Marke Suzuki. Beide gehörten am Sonnabend zu den Startern beim Bergzeitfahren zwischen Mägdesprung und Harzgerode. Altnau war zum 18. Ostharzer Motorradtreffen angereist, das jedes Jahr am letzten Augustwochenende Hunderte Biker zu einem gemeinsamen Erlebnis vereint. Der Hallenser war das erste Mal dabei und freute sich vor allem auf die Fahrt auf der kurvenreichen Strecke. „Ich kenne die Straße hier schon von einigen Ausflügen“, erzählt er, der so manches Mal durch den Harz mit dem Ziel Rappbodetalsperre fährt.
"Das ist schon cool"
Doch bei diesen Ausflügen ist einiges anders als bei dem Angebot, das zum Treffen in Harzgerode gemacht wird. Zum Zeitfahren ist die 2,4 Kilometer lange Strecke abgesperrt, absolut autofrei und einzig für die zwei-, drei- oder vierrädrigen Bikes reserviert. „Das ist schon cool, weil man mal die optimale Linie fahren kann“, meint Karl Altnau. Und für dieses Erlebnis hat er extra die alte Dame aus der Garage geholt, in der sich noch ein zweites Motorrad befindet.
Vor ihm steht in der Reihe der wartenden Starter eine wuchtige Yamaha XJR 1300. Auf der sitzt Hubert Pape aus Schönerlinde, das im Berliner Umland liegt. Der Biker bestätigt, dass es hier auf der abgesperrten Strecke ein besonderes Fahrerlebnis gibt. Er ist zum zweiten Mal beim Harzgeröder Treff dabei, gemeinsam mit Freunden aus der Landkreis Oberhavel. Hubert Pape nennt sie das alte Ehepaar, das junge Ehepaar, die Oma und sich selbst den Faxenclown. Der Lachfaktor scheint in dieser Gruppe sehr hoch zu sein.
Dafür, dass beim Bergzeitfahren und bei allen anderen Programmpunkten des Biker-Wochenendes alles klappt, sorgt eine Schar von freiwilligen Helfern. Sie unterstützen Organisator und Veranstalter Holger Nürnberg bei den unterschiedlichsten Arbeiten. Thomas Riedel beispielsweise nimmt die Startzeit. Sein Auto ist eines der wenigen, das an diesem Tag auf der Straße zwischen Mägdesprung und Harzgerode sein darf. Es ist quasi Stützpunkt für Mann und Laptop und jede Menge Papier. „Ich bin jedes Jahr dabei und gehöre schon zum Inventar“, sagt er und konzentriert sich wieder auf die Zeit.
"Das wissen alle"
Seit Anfang an dabei ist auch Annika Jablonski. Schon als Kind hat sie mitgeholfen. Jetzt zieht sie die Strippen im Organisationsbüro, das in einem alten Campingwagen untergebracht ist. Hier werden Anmeldungen angenommen, Informationen weiter gegeben und auch mal ein Kaffee gekocht. Das letzte Wochenende im August ist für die junge Frau aus Harzgerode seit 18 Jahren für das Motorradtreffen reserviert. „Das wissen alle und richten sich danach“, erzählt sie. Annika Jablonski freut sich, dass sie Jahr für Jahr viele bekannte Gesichter wieder sieht. Wie zum Beispiel den Motorradfan aus Nürnberg, der mittlerweile mit seinem Sohn in den Ostharz kommt. Ihr macht es Spaß, mit für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.
Ebenfalls im Organisationsbürowagen saß am Sonnabend Martina Fürstenau, die zum ersten Mal zu den Helfern gehörte. Sie schätzt am Motorradtreffen noch eine ganz andere Seite. „Das ist auch ein Highlight für die Harzgeröder, denn dann ist auf dem Schlosshof einiges los“, sagt sie anerkennend. Am Abend wurde nach der Siegerehrung des Bergzeitfahrens zu einer Party mit Live-Musik eingeladen. Zuvor hatte es noch eine gemeinsame Ausfahrt durch den Harz gegeben. Am Sonntag dann klang nach einem Motorradgottesdienst auf dem Schlosshof das Treffen aus.