Motive ihrer Heimatstadt
Gernrode/MZ. - "Die Kunst, vor allem die Malerei, begleiten und bestimmen von jeher mein Leben", sagt die 35-Jährige von sich, und: "Ich bin ein Gernröder Urgestein", obwohl sie heute im Nachbarort Rieder lebt. Viele ihrer jüngst, seit vergangenem Jahr, entstandenen Bilder sind jetzt in der alten Gernröder Elementarschule zu sehen, die vom Kulturverein "Andreas Popperodt" seit 1998 erhalten und als Stadt- und Schulmuseum ausgestaltet wird.
Heike Schulzes Bilder zeichnen sich durch helle freundliche Farben und einen natürlichen Schwung aus. "Ich bin fast erstaunt, wie bunt unsere Stadt ist", sagte Bürgermeister Werner Grundmann (FDP) bei der Ausstellungseröffnung. Kunst- und Deutschlehrerin Sabine Schönbeck, stellvertretende Vorsitzende des Kulturvereins, hob ebenfalls die Farbenfreude hervor, und erinnerte an den bisherigen Lebensweg von Heike Schulze, die vor Jahren bei ihr Bleistift- und Pinselstriche setzte und Bodenständigkeit bewiesen hat.
Das Talent war schon während der Schulzeit deutlich ausgeprägt. Im Jahr 1985 erhielt Heike Schulzes "Till Eulenspiegel auf dem Seil", mit einem grünen Himmel versehen, eine Goldmedaille. Nicht in der Gernröder Schule, sondern im fernen Tokio, zur 15. Internationalen Kinderkunstausstellung in der japanischen Hauptstadt.
Heike Schulze nennt ihren Stil romantisch-realistisch. Kunst ist ihr mehr als nur Hobby, sondern Lebensinhalt. Das zeigt sich auch darin, dass die Ausgrabungszeichnerin, die für das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie tätig ist, Musik macht. Mit der Kontiki-Kinderband und ihrem Mann Wolf Schulze hat sie erst vor kurzem beim Harzfest in Gernrode die Zuhörer begeistert. Inzwischen liegt die zweite CD der Kinderband vor, zu der Heike Schulze, die Keyboard, Bass-Gitarre und Akkordeon spielt, Texte, Musik und Arrangements beisteuerte.
Heike Schulze hat sich in vielen Maltechniken versucht. Seit etwa fünf Jahren ist Öl die wichtigste geworden. Der seidige Glanz, den die Bilder dadurch ausstrahlen, fasziniert die gelernte Schmuckgürtlerin besonders. In einem zweiten Raum in der Elementarschule sind auch einige frühe Arbeiten der Künstlerin zu sehen, die zeigen, dass die heutigen, betont farbenfrohen Bilder Ergebnis einer Entwicklung sind.
Die Ausstellung mit Bildern von Heike Schulze ist bis Jahresende in der alten Elementarschule im Stadtzentrum, unweit der Stiftskirche von Gernrode zu sehen.
Das Stadt- und Schulmuseum des Gernroder Kulturvereins in der Cyriakusstraße 2 ist zur Zeit von Montag bis Freitag von 10 bis 12 und 14 bis 16.30 Uhr geöffnet; ab 1. August von Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 und 14 bis 16.30 Uhr sowie Sonnabend von 14 bis 17 Uhr.