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Max und Moritz im Biedermeierbunt

10.12.2007, 17:02

Quedlinburg/MZ/ku. - Italienische Leichtigkeit

Ballettmeister Jaroslaw Jurasz erweckt sie nun am Nordharzer Städtebundtheater zu neuem Leben. Da tanzen Witwe Bolte, Lehrer Lempel, Schneider Böck und allen voran Max und Moritz in kindgerechter Choreografie zur italienischen Leichtigkeit Gioacchino Rossinis. Der vorweihnachtliche Reigen begeistert auch die ganz kleinen Zuschauer, die sich selbst bei wahren Knalleffekten nicht ängstlich zeigen.

Vor dem biedermeierbunten Bühnenbild von Kordula Stövesand erscheint Buschs schwarzer Humor keineswegs weniger milde - die sieben Streiche bleiben originalgetreu. Max (Daniel James Butler) und Moritz (Julien Avril) treiben es gehörig auf die Spitze, stürmen übermütig jede brave Festung, auch im Zuschauerraum. Mit viel Liebe zum Detail weckt die Compagnie die Lust am Zusehen. Drollig und anmutig tanzen die Hühner bis zum bitteren Ende, Witwe Bolte turtelt mit dem Bäcker, der Hund Spitz setzt hie und da lebensecht seine Marke.

Weg in die Mühle

Der Bauer lässt zwar manche Manieren vermissen, beschert den bösen Buben aber schließlich den Weg zum unvermeidlichen Ende in der Getreidemühle.

In der gezeichneten Vorlage zeigt sich Buschs Hang zum Misantropen, der im Ballett allerdings in den Hintergrund tritt. Da haben alle ihren Spaß - Tänzer und Zuschauer gleichermaßen. Lausbubenstreiche in bunten Bildern, die bei den Jüngsten die Lust aufs Ballett wahrlich wecken dürften.

"Max und Moritz" wieder am Dienstag um 10 Uhr im Großen Haus Halberstadt, am 15. Dezember um 15 Uhr in Quedlinburg. Für beide Vorstellungen gibt es noch Restkarten.