1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Märchenburg: Märchenburg: Rumpelstilzchen ist zurück auf Burg Falkenstein

Märchenburg Märchenburg: Rumpelstilzchen ist zurück auf Burg Falkenstein

Von Andreas Bürkner 02.07.2015, 16:05
Der Riese, den Kunstmaler Michael Zeitzmann (l.) nachgestaltet hat, ist im Bergfried zu finden.
Der Riese, den Kunstmaler Michael Zeitzmann (l.) nachgestaltet hat, ist im Bergfried zu finden. Chris Wohlfeld Lizenz

Burg Falkenstein - Hexe, Riese und Rumpelstilzchen sind zurück auf der Burg Falkenstein. Die Filmfiguren der Fernsehserie „Spuk unterm Riesenrad“, in der viele Szenen der Folgen fünf bis sieben auf der Burganlage oberhalb des Selketals gedreht wurden, sind mit einer Ausstellung als Neuanfertigungen in die Gemäuer zurückgekehrt. Für den Ersatz der nicht mehr erhaltenen Originale sorgte auch der Gernröder Kunstmaler Michael Zeitzmann.

Enorme Resonanz

„Alle hätten sich nach der Serie gefragt, wo Rumpelstilzchen abgeblieben sei“, sagte Museumsdirektor Joachim Schymalla zur Eröffnung - und gab die Antwort: „Er lebt im Keller unserer Burg.“

Marita Geisler, bei der die Fäden für die Ausstellung zusammenliefen, rannte bei der Gestaltung offene Türen ein. „Die meisten Menschen kennen die Serie und die Figuren“, stellte sie fest und bekam deshalb überall Unterstützung.

Die Idee zur Schau kam Schymalla, als C. U. Wiesner, der Autor der Spukgeschichten, vor etwa zehn Jahren mal wieder auf der Burg weilte. „Schon 1954, bei meinem ersten Besuch, habe ich mich nicht nur selbst, sondern auch in die wunderschöne Burg verliebt“, bekannte der 82-Jährige zur Ausstellungseröffnung, zu der er zusammen mit Regisseur Günter Meyer kam. Ihm hatte er die damals noch wenig bekannte Burg für die Dreharbeiten empfohlen. „Das war der Beginn der größeren Filmgeschichte, die in „Schneeweißchen und Rosenrot“ oder der „Gänseprinzessin“ fortgesetzt wurde“, erklärte Schymalla.

Burg war beliebte Kulisse

Mit „Spuk auf dem Falkenstein“, so der Titel der Ausstellung, solle die Anlage verstärkt als „Märchenburg“ in den Fokus rücken, kündigten Direktor und Kustodin an. „Auch viele Szenen des Polizeirufs 110 „Die Entdeckung“ von 1980 sind auf der Burg gedreht worden“, ergänzte Schymalla, „auch nach einem Szenarium von Wiesner.“ Auch für die „Geschichte Mitteldeutschlands“ werde sie immer wieder, wenn auch unter anderem Namen, als Drehort verwendet.“

Mit der Serie „Spuk unterm Riesenrad“ begann 1978 C. U. Wiesners Zusammenarbeit mit Regisseur Günter Meyer. Gemeinsam schufen sie anschließend eine kleine Spukserie, wie „Spuk im Hochhaus“ (1981), „Spuk von draußen“ (1987), „Spuk aus der Gruft“ (1997), „Spuk im Reich der Schatten“ (1999) sowie „Spuk am Tor der Zeit“ (2002).

Im Mittelpunkt von „Spuk unterm Riesenrad“ stehen die von Kindern wieder zum Leben erweckten drei Figuren Hexe (gespielt von Katja Paryla), Riese (Stefan Lisewski) und Rumpelstilzchen (Siegfried Seibt). Sie fliegen auf einem im Warenhaus geraubten Staubsauger in den Harz.

Aus den sieben Folgen, die ab 1. Januar 1979 mit großer Resonanz im DFF 1 ausgestrahlt wurden, entstanden auch zwei Filme (Teil 1: „Die Ausreißer“, Teil 2: „Eine Burg in Gefahr“) fürs Kino.

An insgesamt sechs Stellen innerhalb der Burg sind die Teile der Sonderausstellung platziert, die nur zum Teil dauerhaft erhalten bleiben sollen. Das wird besonders Familien mit Kindern die Chance bieten, neben den anderen Räumen auf eine Extra-Tour gehen zu können. Neben der eigenen Kostümierung im Märchenzimmer warten noch viele andere Überraschungen auf die Gäste. „Mitmach-Aktionen werden auch das letzte Kinderherz höherschlagen lassen“, ist sich Geisler sicher. Sie setzte ganz bewusst auf Familien und Kinder, welche die Spuk-Geschichte oft über Eltern und Großeltern übermittelt bekamen. „Sogar in ein Lehrbuch in Sachsen-Anhalt zog sie ein.“

Im Sommerhalbjahr wird die Ausstellung innerhalb des Museums montags bis sonntags durchgehend ohne Ruhetag zwischen 10 und 18 Uhr für Besucher geöffnet sein. Ohne Details zu überraschenden Eindrücken, aber auch lehrreichen Informationen zu verraten, ist es besser, sich an Schymallas Empfehlung zu halten: „Überzeugen Sie sich einfach selbst.“