Leichtathletik: Leichtathletik-Projekt vom Landessportbund Sachsen-Anhalt: Viertklässler trainieren einmal pro Woche

Quedlinburg - Erwartungsvoll kommen sieben Mädchen und Jungen vorwiegend aus dem Altkreis Quedlinburg am Mittwoch zum Sportplatz am Moorberg. Die Hitze scheint alles andere als förderlich für ihr erstes Training in der Leichtathletik, bremst jedoch den Ehrgeiz nicht. „Die Viertklässler üben künftig einmal pro Woche unter Anleitung erfahrener Trainer“, erklärt Melanie Schulz.

Die Landestrainerin der Leichtathleten von Sachsen-Anhalt überzeugt sich zum Auftakt für die regionale Talentgruppe in Quedlinburg, dass die vereinslosen Kinder bei Grit Köhler und Uwe Mente unter dem Dach der TSG GutsMuths 1860 ideale Bedingungen für das einjährige, kostenfreie Schnuppertraining vorfinden.

Geht es nach dem Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB), sollen in zehn Jahren wieder junge Harzer im Mittelpunkt bei Olympia sowie Weltmeisterschaften stehen. Mit dem Projekt „Talentfindung und Talentförderung“ beginnt die Suche bereits unter allen Drittklässlern mit einem Motorik-Test im Sportunterricht, bei dem Talente für verschiedene Sportarten gezielt gesichtet werden.

Nach Auswertung dieser Tests wurden die talentiertesten Kinder zu den Sachsen-Anhalt-Spielen eingeladen, um die Trainer von ihrem Können zu überzeugen. Die Besten werden nun auf ein weiterführendes Training und möglicherweise den Besuch einer Eliteschule des Sports in Halle oder Magdeburg ab Klasse fünf vorbereitet.

Dazu wurden mit Beginn des Schuljahres insgesamt 48 Talentgruppen in neun Sportarten beim LSB gebildet, davon allein 13 in der Leichtathletik. „Junge Handballer trainieren in Wernigerode, neben den Leichtathleten in Quedlinburg sind künftige Judokas in Halberstadt aktiv“, sagt Thomas Trautmann vom Kreissportbund Harz (KSB).

„Ziel ist es, frühzeitig geeignete Kinder an kontinuierliches Üben heranzuführen“, betont Grit Köhler als die Abteilungsleiterin Leichtathletik bei GutsMuths. Um die Mädchen und Jungen auch optisch von den anderen Vereinsmitgliedern unterscheiden zu können, bekommen sie ihre persönlichen grünen T-Shirts übergestreift. Köhler hilft beim Anziehen.

„Bei allem Talent und gewünschten Leistungssteigerungen soll dabei auch der Spaß am regelmäßigen Üben im Vordergrund stehen“, sagt Köhler. Und Melanie Schulz ergänzt: „Wer beim Schnuppern in dem einen Jahr den Sprung an die Sportschule noch nicht schaffen sollte, kann anschließend in den Trainingsgruppen der Vereine weiter trainieren und sich auch später noch für die Aufnahme bewerben.“ (mz)