Leben Totgesagte länger?
Thale/MZ. - Denn immerhin schauten über 50 interessierte Gäste anlässlich der Einweihung des "Sport Point Thale" dem Nachwuchs zu. "Faszination Kampfsport erleben" - mit diesem Werbespruch hoffen Doreen Schulz und Michael Hubert, die neuen Motoren des Fitness-Centers im Gewerbegebiet Neinsteder Straße den Motor am Laufen zu halten. Sie sind es auch, die als Erste das wagen, was nach Überzeugung von Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) der Rettungsanker für den teilweisen verwaisten Gewerbepark ist: Der Übergang vom einem Handels- zu einem Freizeitcenter.
"Vom Prinzip her ist dies auch keine große Sache", ist sich das Stadtoberhaupt sicher. Lediglich ein Bebauungsplanänderung - von Handel auf Freizeit - ist vonnöten. Und die formale Entscheidung durch den Stadtrat zur Nutzungsänderung. Der Bürgermeister will damit auch den Unkenrufen in der Bodestadt gegenübertreten, die da meinen, dass mit dem Umzug renommierter Handelsketten in das neue Thale-Center in der Innenstadt, die Neinstedter Straße dem Tode geweiht ist. Doch noch klafft zwischen Wollen und Können eine große Lücke. Rund 5 000 Euro würde die Nutzungsänderung in den Plänen kosten. Kosten, welche die Stadt nicht aus der Portokasse bestreiten kann und welches aus Sicht von Thomas Balcerowski auch aus einer anderen Quelle fließen müsste: Einer Berliner Immobilienfirma, die den Gebäudekomplex verwaltet. Doch, die haben momentan wenig Interesse daran, den Wünschen der Thalenser nachzukommen. Denn in die Bundeshauptstadt fließt der derzeit kräftig der Euro. Noch bis zum Jahr 2007 laufen die Pachtverträge mit Aldi und Co. und halten die Einnahmen stabil. Nach Informationen der MZ müsste die Immobilienfirma, um die Räumlichkeiten in der Neinstedter Straße an den Mann zu bringen, lediglich die Kosten der Nutzungsänderung tragen und sich beim Umbau eines Objektes an der Finanzierung der Schallschutzwände beteiligen. Aus Sicht des Bürgermeisters zu kurz gesprungen: "Leerstehende Gebäude, das zeigt die Erfahrung, sind schnell das Ziel von Vandalen."
Und Balcerowski hat schon "fette" Fische an der Angel. So gibt es bereits zwei Interessenten, die eine Diskothek aufbauen und betreiben wollen, sowie einen Investor, der ein Bowlingcenter etablieren möchte. Seitens der Immobilienfirma möchte man frühestens erst Mitte nächster Woche mit der MZ das Thema erläutern und Standpunkte erklären.