Landkreis Harz Landkreis Harz: Filialnetz ist ausgedünnt
QUEDLINBURG/MZ. - Die Zahlen beeindrucken im Kreistag: 160 000 Kunden, 300 000 Konten und die Bilanzsumme hat erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Marke geknackt. Trotz Finanzkrise im Jahr 2009 konnten fast zwei Millionen Euro an Gewinn eingefahren werden. In Sachsen-Anhalt ist die Harzsparkasse somit die Nummer drei. "Deutschlandweit haben wir das weit verzweigteste Finalnetz der Sparkassen", berichtete Sparkassenvorstandsvorsitzender Werner Reinhardt.
Doch das strahlende Image scheint, Kratzer zu bekommen. "Es ist notwendig, dass wir unsere Kosten weiter senken", meinte der Bankchef im Kreistag, der für das Geschäftsjahr 2009 für den Verwaltungsrat die Entlastung erhielt. So werde die Sparkasse ihre Filialen in drei Gemeinden aufgeben. Das frei werdende Personal wird innerhalb des Unternehmens weiter beschäftigt. Dies betrifft Hausneindorf, Siptenfelde und Weddersleben. Letzterer Ort wird bereits vom Sparkassenbus angefahren, der für den Bereich Wernigerode eingesetzt ist. Ein weiterer deckt den Bereich Quedlinburg sowie die Region ab. Der Grund, diese drei nicht mehr zu halten, ist rein wirtschaftlicher Natur. "Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse hatte beschlossen, Veränderungen im Netz der Filialen vorzunehmen. Wir müssen auf unsere Kosten achten", sagte Reinhardt auf Nachfrage der MZ.
Vorher sei ausreichend geprüft worden, ob das Angebot, Filialen für Kunden vorzuhalten, überhaupt noch angenommen wird. Und es stellte sich heraus, dass oftmals nur noch eine Hand voll Kunden kommen. "Wo wir bei unseren Kunden nicht im zweistelligen Bereich sind, ist es vertretbar, eine mobile Versorgung anzubieten", sagte Reinhardt und nannte das Beispiel Quarmbeck, wo nur noch ein Kunde zu bedienen war. Und das kostete dem Sparkassenbus eine knappe Stunde Standzeit.
Dafür soll das Angebot auf vier Rädern erweitert werden. So werden bereits Schielo, Königerode, Straßberg, Wedderstedt, Heteborn, Wienrode, Börnecke, Hüttenrode, Rübeland, Stiege, Altenbrak, Stapelburg, Drübeck, Darlingerode, Heimburg sowie Silstedt und Allrode mit mobilen Finanzdienstleistungen versorgt.
Seit 1. September fahren die Busse nun auch nach Hausneindorf, Siptenfelde und Weddersleben. Dann sind sie insgesamt in 20 Orten unterwegs. Sparkassenmitarbeiter Roland Barczynska wird jeweils dienstags von 12 bis 14 Uhr und freitags von 10.30 bis 11.30 Uhr in der Ortsmitte von Hausneindorf präsent sein. Kundenberaterin Birgit Siegel berät weiterhin in der Geschäftsstelle Hedersleben. Dort können die Kunden neben der Beratung auch die Serviceleistungen der Harzsparkasse in Anspruch nehmen. In die Ortsmitte von Siptenfelde fährt der Bus jeweils mittwochs von 10.30 bis 12 Uhr und donnerstags von 15.30 bis 17 Uhr. Außerdem stehen die Kundenberater in den Geschäftsstellen Güntersberge oder Harzgerode gern zur Verfügung. Allen Sparkassenkunden aus Weddersleben wird ab 1. September die Möglichkeit geboten, ihre Geldgeschäfte in der mobilen Geschäftsstelle zu erledigen. Der Sparkassenbus steht jeweils montags von 11 bis 12.30 Uhr, dienstags von 14.45 bis 16.15 Uhr und freitags von 14.30 bis 15.30 Uhr in der Ortsmitte von Weddersleben bereit. Ansonsten besteht in der Sparkasse Thale-Innenstadt die Möglichkeit, weitere Serviceleistungen des Geldinstituts in Anspruch zu nehmen.
Dazu zählt die Selbstbedienungstechnik mit insgesamt vier Geldautomaten, sieben Kontoauszugsdruckern und je einem Überweisungsterminal in den Sparkassen Thale-Innenstadt, Thale-Musestieg oder im Kaufmarkt Blankenburger Straße. Kundenberaterin Kirsten Föhse berät die Kunden der Sparkasse Blankenburger Straße ab 1. September in der Sparkasse Thale-Innenstadt. Aus mangelnder Kundenakzeptanz macht das Sparkassenmobil seit 1. September auch nicht mehr in Timmenrode Halt.