Landesgartenschau 2018 Landesgartenschau 2018 in Burg: Quedl-in-Burg

Quedlinburg/Burg - Wieder und wieder schüttelt Peter Langner das runde Schwingsieb. Darin: Kamille-Saatgut als Rohware - „wie sie vom Anbauer kommt“, sagt Langner.
Durch das Bewegen des Siebs wandern schwerere Teilchen nach oben, leichtere nach unten. „In der Mitte ist dann das Saatgut“, erklärt Peter Langner.
Historische Technik, ein Schubladenschrank mit 400 Sorten Samen, Info-Tafeln zur Saatgutgeschichte Quedlinburgs und vieles mehr gehören zu den Exponaten, die die Interessengemeinschaft Saatguttradition zusammengetragen hat und ein einer kleinen Dauerausstellung auf der Landesgartenschau in Burg präsentiert.
Und in der sie am Wochenende auch demonstriert, wie mühsam das Reinigen von Saatgut einst war.
Unterstützt wurden die IG-Mitglieder dabei durch Peter Langner, der sich mit der Saatgutreinigung bestens auskennt. „Ich habe das über 40 Jahre gemacht“, sagt der Wedderslebener.
„Zeitreise des Saatgutes“ haben die Quedlinburger ihr Festwochenende „Quedl-in-Burg“ - am Sonntag eröffnet durch Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) - auf der Laga überschrieben.
An den beiden Tagen hat sich die Stadt - mit Stadtgarten und Geschichtsausstellung in Burg dauerhaft vertreten - noch einmal mit einem Extra-Programm präsentiert.
Dabei spannt sie den Bogen von der Historie bis in die Neuzeit.
Landesgartenschau 2018: Auftritt in historischen Kostümen
Beispielsweise durch Mitglieder des Gästeführervereins: „Ich bin Dorothea Mette, die Frau von Heinrich Mette, dem Samenzüchter aus Quedlinburg“, stellt sich Jutta Meinecke, als Gästeführerin in diese Rolle und ein historisches Kostüm geschlüpft, am Samstag den Besuchern am Quedlinburger Stadtgarten vor.
Dort blühen derzeit unterhalb der Stiftskirche unter anderen Kalifornischer Mohn, Mimulus und blaue Gänseblümchen.
Die Kirche ist hier aus Holz, gefertigt von Harzschnitzer Uwe Bornemann und der AFU Privates Bildungsinstitut GmbH.
Landesgartenschau 2018: Auf Riesen-Jubiläum aufmerksam gemacht
Im und rund um das Original gibt es 2019 ein Festjahr. „Wir feiern drei Jubiläen: 1100 Jahre Königserhebung Heinrich I., 30 Jahre friedliche Revolution und 25 Jahre Weltkulturerbe. Und auch der Sachsen-Anhalt-Tag kommt zu uns“, erklärt Meinecke und lädt die Gartenschau-Besucher ein, 2019 nach Quedlinburg zu kommen.
Mehr Informationen gibt es gleich nebenan am Stand der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH (QTM).
Landesgartenschau 2018: Wissenschaftler mit eingebunden
Um zu zeigen, dass bis heute im Bereich Pflanzenzucht und Saatgutproduktion in und um Quedlinburg viel passiert, sind Informationsstände und Vorträge der Wissenschaftler des Julius-Kühn-Institutes Quedlinburg und des Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben in das Programm eingebunden.
Neues gibt es aber auch im Stadtgarten von Quedlinburg selbst: Hier finden vor allem die Iris-Züchtungen großes Interesse. Darunter ist eine, die in einer Vase steht.
Die zweifarbige - kupferrot und orange - Iris sei speziell für die Stadt Quedlinburg gezogen und registriert auf den Namen König-Heinrich-Iris, sagt Schwertlilienzüchterin Maya Behrens.
Auf der Laga wird sie erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt.
Derzeit noch in der Vermehrung und Anzucht, wird es diese Iris erst 2019 geben, sagt Maya Behrens, die den Stadtgarten gestaltet hat, die Stadt auf der Laga begleitet - und gemeinsam mit ihr und der QTM auch das Festwochenende vorbereitet hat. „Ich glaube, dass das schon im Hinblick auf das Festjahr ein wichtiger Schritt ist.“
Jutta Meinecke sieht das ähnlich: „Wir sind hier, um ein bisschen Werbung zu machen, damit im nächsten Jahr viele Gäste nach Quedlinburg kommen.“ (mz)