Kürassiere halten Parade in Quedlinburg ab
QUEDLINBURG/MZ. - Wilhelm Reuß aus Güntersberge und die anderen Mitglieder der Interessengemeinschaft freuen sich schon aufs Wochenende: Ab Freitag bis zum Sonntag treffen sich Männer sowie Frauen, die die Geschichte der Seydlitz-Kürassiere lebendig darstellen wollen, zu ihren Seydlitz-Tagen auf der alten Rennbahn am Eselstall bei Quedlinburg. Dabei wollen sie zeigen, wie die Kürassiere eingekleidet und ausgerüstet waren, wie mit Pferd und zu Fuß in Preußen exerziert wurde, wie die Kürassiere ihre Pferde beherrschen mussten, welche Reglements es gab oder wie mit Hilfe von Trompetensignalen Informationen schnell weitergegeben wurden. Das Magdeburger Kürassierregiment ist im März 1815 aus drei Regimentern gebildet und in Halberstadt sowie Quedlinburg stationiert worden. 1892 wurde die Einheit in Kürassier-Regiment von Seydlitz umbenannt.
Am Sonnabend nach dem Frühstück wird um 10 Uhr zum Appell geblasen und die Fahne aufgebracht, ehe nach Reglement exerziert wird und es einen kleinen Ausritt nach Quedlinburg gibt. Um 16.30 Uhr können sich Gäste und Einwohner an einer Parade auf dem Quedlinburger Markt freuen. Der Sonntag steht im Zeichen des Quedlinburger Traditionsrennens mit Gelände-Hindernisprüfung für Gespanne, mit dem Westerhäuser Jagdrennen um 16 Uhr sowie dem Vorstellen der Kürassiere um 15 Uhr. Eine Abschlussparade aller Gruppen gibt es um 16.30 Uhr.
Die Interessengemeinschaft legt Wert auf die Feststellung, dass die Historienfreunde keine politischen Aussagen treffen wollen. Es geht ihnen nicht um eine Glorifizierung jener Zeit und auch nicht um eine Heroisierung jeglicher Schlachten. Vielmehr möchten die Mitglieder die Geschichte der 7. Kürassiere bewahren sowie die Zeit zwischen 1870 und 1914 als lebendige Geschichte darstellen. Die Interessengemeinschaft sucht übrigens noch Mitstreiter. "Besonders suchen wir Freizeitreiter, Trompeter und Fechtinteressierte, die sich mit der Blankwaffentechnik auskennen und sich dafür interessieren. Aber auch Zivilisten wie Handwerker, Bürger aller Schichten, Mediziner und Frauen, die sich in diese Zeit versetzen und vielleicht nur die damalige Mode einmal ausprobieren möchten", so Reuß.
Burghard Sinna, Tel. 0171 / 79 86 213 und Wilhelm Reuß, 0151 / 15 66 37 81.