Kulturprojekt Kulturprojekt: Alexander Kluge ist Denker und Chronist

Halberstadt/MZ - Das Nordharzer Städtebundtheater hat sich in der vergangenen Spielzeit außerordentlich intensiv mit dem Leben und Werk Alexander Kluges beschäftigt, dem 1932 in Halberstadt geborenen Regisseur und Filmemacher. Nun geht es weiter in Sachen Kluge: Gemeinsam würdigen das Städtebundtheater und das Literaturmuseum Gleimhaus in Kooperation mit dem John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt und der Stadt Halberstadt den international bekannten Künstler, der Teile seiner Kindheit hier verlebte und dessen philosophisches sowie künstlerisches Schaffen in starkem Maß durch die Erfahrung der Bombardierung der Stadt am 8. April 1945 geprägt ist.
Während das Nordharzer Städtebundtheater die Uraufführung von „Alexander Kluge. Hoffnung und Widerstand“ ab dem 14. November in sein Programm aufgenommen hat, zeigt das Gleimhaus die Ausstellung „Alexander Kluge, Halberstadt“. Sie wird vom 10. November bis zum 21. April zu sehen sein. „Vorgestellt wird der Autor, der Filme- und Fernsehmacher, der Denker Kluge und der Chronist“, sagt der Kunsthistoriker Reimar Lacher vom Gleimhaus. „Themen, die Alexander Kluges Schaffen kennzeichnen, spielen hierbei eine wichtige Rolle: menschliche Bindungen, Lebensläufe und Krieg.“ Dabei werden auch filmische Arbeiten und Fernsehbeiträge zu sehen sein, die noch nicht ausgestrahlt wurden und als Erstaufführung zu erleben sind. Die Dokumentation verschiedener Stränge des breiten Schaffens von Kluge werde ergänzt durch persönliche Dinge wie Notizen und Manuskripte, Objekte aus der Familie, Fotos, Plakate und auch Arbeitsgeräte des Regisseurs.
Zur Uraufführung und zur Ausstellung ist eine gemeinsame Publikation mit dem Titel „Alexander Kluge in Halberstadt“ erschienen. Sie enthält unter anderem unbekannte Texte von Alexander Kluge und ist bei den Projektpartnern erhältlich.