Klinikum Quedlinburg Klinikum Quedlinburg: Spielplatz für kranke Kinder

Quedlinburg/MZ - Gerade für Kinder ist der Aufenthalt in einem Krankenhaus eine unschöne Erfahrung, vor allem wenn sie an schweren Erkrankungen leiden. Um ihnen den Weg zur Genesung etwas interessanter zu gestalten, wurde an der Kinderklinik im Krankenhaus Quedlinburg am Donnerstag ein kleines Spielgerüst eingeweiht. Es beinhaltet Schaukeln, einen kleinen Kletterturm, eine Rutsche und einen kleinen Sandkasten. „Die Kinder müssen in ihren Zimmern hocken und darauf warten, dass sie ihre Eltern abholen“, sagte Godo Jilg, Kinderarzt am Klinikum Quedlinburg-Wernigerode, zur offiziellen Übergabe. „Wir wollen ihnen den Aufenthalt hier etwas erträglicher gestalten.“
Das Angebot sei auch für Geschwister gedacht, die „nicht die ganze Zeit bei ihren Geschwistern am Bett sitzen wollen“, so Jilg weiter.
Michael Schwarze von der Krankenkasse ist sich sicher, dass Kinder durch Spielen in der Natur schneller genesen und das Spielgerüst dabei helfen könnte. „Gesunde Kinder bedeuten eine gesunde Zukunft.“
Das Material für den rund 2.600 Euro teuren Spielplatz wurde gemeinsam mit Geldern des Klinikums, der AOK Sachsen-Anhalt und des Fördervereins für die Kinderklinik finanziert. Mitarbeiter der Gesundheitseinrichtung haben in Eigenleistung die Geräte aus den Materialien zusammengebaut und die Spielfläche gestaltet.
Spaß trotz Krankheit
Bei der Übergabe erklärte Klinikum-Geschäftsführer Peter Redemann: „Dieser Platz unterstützt die engagierte Arbeit der Ärzte und Schwestern in der Kinderklinik.“ Insgesamt habe sich dadurch die Qualität der Krankenhäuser in Quedlinburg und Wernigerode verbessert. Man könne mehr Sport und Bewegung anbieten, damit die Kinder trotz ihrer Situation Spaß haben können.
Godo Jilg ging nochmals auf den Ursprung der Spielgeräte ein, die so zunächst gar nicht beabsichtigt waren. Eigentlich wollte er Müttern, die gerade entbunden hatten, in einem „Baby-Erste-Hilfe“-Kurs wichtige Informationen zu häufigen Krankheiten und Unfällen bei Neugeborenen und Kleinkindern anbieten, wie Fieberkrämpfe, Bewusstlosigkeit, Atemnot, Vergiftungen, Verletzungen und Stromunfällen. In der Praxis übten junge Eltern das Handeln in diesen Situationen.
Die von Chefarzt Deter Sontheimer geleitete Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde des Harzklinikums betreut an den beiden Standorten Quedlinburg und Wernigerode jährlich etwa 3.500 stationäre und 6.000 ambulante Patienten.
Seit dem Jahr 2006 befindet sich die Kinderklinik in Quedlinburg in den früheren Räumen der Onkologie im Ditfurter Weg. Für die Sanierung wurden damals 2,3 Millionen Euro investiert. Zuvor befand sich die Geburtenstation von Otto Boldt noch im alten Objekt in der Taubenbreite. Die Stationsleitung für die Kinderklinik in Quedlinburg hat Amer Ahmad übernommen.
In beiden Krankenhäusern werden jährlich knapp etwa 1.000 Kinder geboren. Grundlage der Arbeit von Ärzten und Schwestern ist eine moderne, familienorientierte Behandlung.
Anfangs seien seine Kurse nur auf die Klinik in Wernigerode und die Mitglieder einer Krankenkasse begrenzt gewesen. Mittlerweile können sogar interessierte Mütter aus Niedersachsen die einmal pro Monat angebotenen Kurse besuchen. Inzwischen werden diese zwei Nachmittage pro Kurs auch durch Michael Willms in Quedlinburg durchgeführt. „Da die Nachfrage so groß ist, wird schon über zusätzliche Termine nachgedacht“, betont Jilg. Aktuell gibt es die Kurse in Quedlinburg in sechswöchigem Abstand.
Schwester Marion Busse erklärte stellvertretend für die Mitarbeiter die gute Ausstattung der Zimmer in der Kinderklinik. „In jedem Zimmer sind ein Fernseher sowie Bücher und Spiele vorhanden.“ Der Spielplatz trage zu einem erträglicheren Aufenthalt im Klinikum bei.
