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Kirche bekommt ein neues Dach

Von Petra Korn 21.02.2008, 17:25

Heteborn/MZ. - Kirche und Ort stehen für die Dachsanierung Seite an Seite - und das, so Gudrun Schlegel, "ist für uns ganz wichtig". So steht die Aktion auch unter dem Motto: "Heteborn - Dorf und Kirche gemeinsam - eine Aktion zur Erhaltung des dörflichen Lebens".

Denn das Dach des 1716 errichteten Gotteshauses muss dringend saniert werden (die MZ berichtete). Es ist nicht mehr dicht, der Dachstuhl ist sehr angegriffen und teils vom Schwamm befallen, schildert die Pfarrerin. Damit steht auch der "Dachreiter auf wackligen Füßen", verweist Gerd Srocke auf die Gefahr, dass beim Läuten der Glocken an Glockenstuhl und Gebälk Schäden entstehen könnten und die Glocken stillgelegt werden müssten. Um das Kirchendach zu retten, wurde im März vergangenen Jahres in Heteborn mit dem symbolischen Verkauf von Dachziegeln, die die Spender später mit ihrem Namen beschriften können, eine besondere Spendenaktion gestartet. Und diese Sammlung fand eine riesige Resonanz, wie Sabine Trautmann und Cornelia Bertling vom Gemeindekirchenrat, die von Haus zu Haus gegangen waren, erzählen. Mehr als 5 000 Euro kamen allein durch Spenden zusammen, hinzu kam die Kollekte zu Weihnachten - alles in allem mehr als 6 000 Euro. "Wir möchten uns dafür noch einmal ganz herzlich bedanken", unterstreichen Sabine Trautmann und Gudrun Schlegel.

Doch diese Mittel allein reichten nicht, die Dachsanierung in Angriff zu nehmen. Werden doch für die Dachdecker- und Zimmererarbeiten etwa 80 000 Euro gebraucht. Auf Fördermittelanträge waren in den vergangenen Jahren immer nur Absagen eingegangen, schildert Gerd Srocke. Im Februar luden die Heteborner dann den Superintendenten des Kirchenkreises Halberstadt, Christoph Hackbeil, ein, um ihn über die Situation zu informieren und um Hilfe zu bitten. "Er hat zugesagt, dass das Engagement der Heteborner gewürdigt werden soll", so Gerd Srocke.

Mit den jetzt fließenden Fördermitteln der Lotto Toto GmbH - "der erste überregionale Förderer" -, der Unterstützung der Kreissparkasse und der des Kirchenkreises sollen die Arbeiten nun im Herbst starten können. Ob zunächst mit der Traufsanierung oder mit dem Dach komplett von der Westseite her begonnen wird, das soll gemeinsam mit dem Bauverantwortlichen des Kirchenkreises beraten werden. Dann wird auch klar sein, wann die Beschriftungsaktion für die Dachziegel starten wird. "Hauptziel ist es, das Dach bald gedeckt und die Holzschäden behoben zu haben", so der Architekt.

Gibt es keine weiteren Fördermittel, wird es dafür zwei Bauabschnitte geben müssen. Die Heteborner bemühen sich aber um weitere Hilfe: So soll die Aktion "Dorf und Kirche gemeinsam" über die Ortsgrenzen hinaus getragen werden. "Wir hoffen, dass auch andere Fördermittelgeber dieses Engagement unterstützen", denkt Gerd Srocke dabei zum Beispiel an das Programm "Leader plus".