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Kaiserfrühling am Quedlinburger Schlossberg Kaiserfrühling am Quedlinburger Schlossberg: Reichlich Unterhaltung am Pfingst-Wochenende

Von Gerd Alpermann 05.06.2014, 18:36
Kaiser Otto I. (mit Krone) wurde zu Ostern auf der Rathaustreppe dem Publikum vorgestellt. Jetzt folgt das große Pfingstfest.
Kaiser Otto I. (mit Krone) wurde zu Ostern auf der Rathaustreppe dem Publikum vorgestellt. Jetzt folgt das große Pfingstfest. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Das Mittelalter wird zu Pfingsten, 7. bis 9. Juni, wieder auf dem Quedlinburger Schlossberg lebendig. Während zum Kaiserfrühling auf dem unteren Schlossberg ein Mittelaltermarkt einlädt, gibt es auf dem oberen Schlossberg ein Bühnenprogramm mit Stücken zur Geschichte, gestaltet vom Verein Kaiserfrühling sowie Tempus Saltus aus Sangerhausen und Poeta Historica aus Naumburg. Auf der Bühne auf dem unteren Schlossberg musizieren unter anderem die Gruppen „Scherbelhaufen“ und „LaMarotte“ aus Quedlinburg.

Mehr Unterhaltung

An jedem der drei Veranstaltungstage, von Pfingstsonnabend bis Pfingstmontag, zieht Kaiser Otto I. mit seinem Gefolge durch die Straßen der Stadt und lädt die Besucher Quedlinburgs zum Mittelalterspektakel am und auf dem Schlossberg ein. Die Route führt vom Schlossberg aus zum Marktplatz und zurück. Im Mittelpunkt des Bühnenprogramms steht wieder die Reichsversammlung Otto I. „Entgegen der bisherigen Gepflogenheit wollen wir mehr Unterhaltung und Spaß für die Zuschauer bieten“, erklärt Hans-Jürgen Wagenknecht vom Verein Kaiserfrühling. Deshalb führe der Verein drei Stücke mit eher fiktiven Rechtsangelegenheiten auf. Es sei mehr Streit auf der Bühne zu erleben. Bei aller historischen Gültigkeit des Geschehens wird es auch viel zu lachen geben. Und die Besucher des Kaiserfrühlings werden auch mehr über das Alltagsleben im Mittelalter erfahren.

Höhepunkt des Kaiserfrühlings in Quedlinburg bildet am Sonntag um 19.30 Uhr wieder die Kaisertafel auf dem unteren Schlossberg. Dort werden alle Teilnehmer des Kaiserfrühlings auftreten. Erstmals zeigen die beiden Quedlinburger Feuer- und Fakirgruppen „Feurioso“ und „Hygron Pyr“ gemeinsam ihr Können. „Beide Gruppen haben es mit der Höhe des gespuckten Feuerstrahls in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft“, weiß Hans-Jürgen Wagenknecht.

Das vollständige Programm lesen Sie auf der nächsten Seite.

„Die Karten für einen Tag Kaiserfrühling kosten sieben Euro, Kinder ermäßigt und unter Schwertgröße frei“, erklärt Detlef Massow, der Vorsitzende des Vereins Kaiserfrühling. Dabei handelt es sich um ein Kombi-Ticket. Die sieben Euro gelten auch für den Eintritt beim zur selben Zeit stattfindenden Ritterturnier auf Burg Regenstein bei Blankenburg. „Und mit dem Ticket können auch Stiftskirche und Schlossmuseum in Quedlinburg besucht werden“, sagt Detlef Massow: „Dafür führt unser Verein eine nicht geringe Summe an Kirche und Museum ab. So ist es nach bisherigen Absprachen vorgesehen.“ Für fünf Euro können noch bis Freitag Karten im Vorverkauf erworben werden. Sie sind bei der QTM, der mit roter Schrift firmierenden Quedlinburg-Information, erhältlich. Flyer gibt es dort auch sowie in Hotels und Restaurants der Stadt.

Der Verein Kaiserfrühling Quedlinburg gestaltet mit zwei weiteren Mittelaltergruppen aus Sangerhausen und Naumburg das Bühnenprogramm auf dem oberen Schlossberg, einschließlich der Kaisertafel auf dem unteren Schlossberg. Der zeitliche Ablauf ist wie folgt vorgesehen:

13 Uhr Tempus Saltus aus Sangerhausen zeigt „Das Schaf als Missetäter - eine (un)mögliche Geschichte“,

14 Uhr Kaiserzug Otto I. durch die Altstadt vom Schlossberg zum Marktplatz und zurück,

15 Uhr Hoftag Otto I. mit drei vergnüglichen Geschichten,

17 Uhr noch einmal Tempus Saltus mit dem „Schaf als Missetäter“

11.30 Uhr Fakirshow mit Hygron Pyr aus Quedlinburg,

14 Uhr Hoftag mit drei Stücken,

15 Uhr Kaiserzug durch die Altstadt,

16 Uhr Hoftag mit drei Stücken,

17 Uhr Fakirshow

19.30 Uhr Kaisertafel als Höhepunkt des Kaiserfrühlings

11.30 Uhr Poeta Historica aus Naumburg mit „Uta von Naumburg - eine starke Frau des Mittelalters“,

14 Uhr Hoftag mit drei Stücken,

15 Uhr Kaiserzug durch die Altstadt,

16 Uhr Poeta Historica mit „Kaiser Otto I., Begründer des Heiligen Römischen Reiches“.  (gal)

Neue Bühne auf dem Schlossberg

Dank der Unterstützung durch das Oskar-Kämmer-Sozialwerk hat der Kaiserfrühlingsverein eine neue Bühne, die zum ersten Mal auf dem oberen Schlossberg aufgestellt wird. Sie ist etwa 20 Quadratmeter groß und bietet ein zwölf Quadratmeter großes Hintergrundbild, ein Thingplatz vor dem Schlossberg oder nur der Schlossberg im Wechsel.

Personalsorgen hat der Verein Kaiserfrühling trotz aller Bemühungen schon seit längerem. „Erstaunlich, was wir noch so zusammenkriegen“, bekennt Hans-Jürgen Wagenknecht. Gerade mal auf zwölf Akteure kann der Verein bei den Historienspielen bauen. Dazu kommen Gäste, die das Bild verstärken. Sonst wäre das nicht möglich. Der Verein stellt sich aber auch auf ein letztes Mal ein. So wie derzeit zu Pfingsten soll das Fest in Zukunft nicht mehr stattfinden. Mehr Wert soll nach den Worten des Vorsitzenden auf historisch belastbare Fakten bei allen Aufführungen gelegt werden. Und ob es weiter Pfingsten ist, wenn zum Kaiserfrühling gerufen wird, auch das ist offen. Das Wochenende nach Himmelfahrt wäre schließlich ebenso möglich.