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Im Hause Riesenhirsch wird es allmählich eng

Von KATHARINA THORMANN 30.12.2009, 15:56

FRIEDRICHSBRUNN/MZ. - Seit einiger Zeit lebt das wohl bekannteste Haustier Friedrichsbrunns - Elch Norbert - nicht mehr allein in seinem Gehege im Ferienpark Merkelbach. Norbert hat zwei sechs Monate alte Spielgefährten aus dem fernen Norden bekommen: Anna II. und Uwe.

Elchkuh heißt erneut Anna

Anna I. war im vergangenen Jahr an einer Überdosis Brötchen gestorben. "Deshalb habe ich die neue Elchkuh auf den gleichen Namen getauft", erzählt Jörg Merkelbach. Und Uwe? "Der könnte zukünftig für Nachwuchs sorgen", hofft der Elchfreund auf ein erweitertes Areal für die munteren Vierbeiner.

Erst einmal müssen die beiden Halbwüchsigen jedoch groß und kräftig werden. Jeweils 40 Kilo Nahrung vertilgen Anna und Uwe dafür täglich. Möhren, Bananen und Äpfel mögen die 1,20 Meter großen Elche am liebsten. "Und Tannen", fügt Merkelbach hinzu: "Darauf sind sie ganz wild, weil sie so schön ölig sind." Ein solches meterhohes Nadelgewächs verspachteln die Drei in 48 Stunden. Der nunmehr 500 Kilo schwere Koloss Norbert, mit seinen anderthalb Jahren nahezu ausgewachsen, freut sich über seine neuen Mitbewohner. "Die ersten vier Wochen haben wir sie noch getrennt, damit sie sich in Ruhe beschnuppern können", berichtet der Ferienparkbesitzer. Heute fressen die gebürtigen Mosbacher - ein kleiner Ort, in Schweden gelegen - gemeinsam aus einem viereckigen Trog inmitten des Geländes.

Nickerchen im Schneebett

Die Kälte macht den Tieren nichts aus. "Bei Minus 25 Grad fühlen sie sich pudelwohl. Norbert liegt gern im Schnee und macht ein Nickerchen." Nur auf die Streicheleinheiten seines Herrchens verzichtet er ungern. Mehrere Stunden hält sich Jörg Merkelbach deswegen bei seinen pelzigen Nachbarn auf. Manchmal wird das Fell der Tiere wie bei einem Pferd ordentlich durchgebürstet, ein anderes Mal übt er mit ihnen den Elchkuss für die Besucher. "Wir müssen uns täglich um die Drei kümmern, sonst verlieren sie den Kontakt zum Menschen", sagt der Tierfan und setzt sich mit einem Tässchen Glühwein ins Gehege und schaut den verspielten Riesenhirschen beim Herumtollen auf dem drei Hektar großen Gelände zu. Gleiches können von nun auch Gäste des Ferienparks tun. Denn seit wenigen Tagen ist eines der Erholungsdomizile mit einer eigenen Elchterrasse ausgestattet, von der man den ganzen Tag lang Norbert & Co. beobachten kann.

Täglich finden von 10.30 bis 12 Uhr Führungen durch das Elchgehege statt. Der Eintrittspreis beträgt pro Person vier Euro.