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Edeka eröffnet neuen Markt in Falkenstein/Harz Hier sind die nächsten Weihnachtseinkäufe möglich

In Ermsleben verschwindet eine Brache: Edeka Minden-Hannover will auf dem Gelände einen neuen Supermarkt in eröffnen. So groß ist er - und diese Pläne gibt es mit dem NP in der Ortsmitte.

Von Rita Kunze 27.10.2023, 19:30
Auf einer Brachfläche am Falkensteiner Weg in Ermsleben soll ein Edeka-Markt entstehen. Die Eröffnung ist für Ende 2024 geplant.
Auf einer Brachfläche am Falkensteiner Weg in Ermsleben soll ein Edeka-Markt entstehen. Die Eröffnung ist für Ende 2024 geplant. Foto: Kunze

Ermsleben/MZ. - Wo sich jetzt noch Schuttberge auftürmen, könnten die Ermslebener im kommenden Jahr schon ihre Weihnachtseinkäufe erledigen: Am Falkensteiner Weg, in Nähe der Kita „Gänseblümchen“, will die Edeka Minden-Hannover einen Supermarkt etablieren.

Seit einem großen Brand im Jahr 2017 liegt das Gelände nahe dem Ortsausgang brach. Der Stadtrat hat inzwischen einen entsprechenden Bebauungsplan bewilligt, Ende des Jahres soll der Abriss der Trümmer erfolgen, sagt Andreas Claus, Teamleiter Bauwesen bei der Falkensteiner Stadtverwaltung, auf Nachfrage der MZ.

Mit dem Projekt betraut ist die Schröder Holding GmbH aus Zeitz, die sich eigenen Angaben zufolge unter anderem mit dem Ankauf von Sanierungsobjekten und Grundstücken, Wohnungs- und Gewerbebau, Baurechtschaffung, Planung und Schlüsselfertigbau sowie mit Verkauf und Vermietung beschäftigt. Sie wird das Objekt in Ermsleben auch bauen, das Edeka dann mietet. Nicht zum ersten Mal; als Referenzobjekte führt die Holding auf ihrer Internetseite Edeka-Märkte in Zeitz und Hohenmölsen auf.

Im Grundzentrum gibt es zwei Supermärkte - Einkaufen im Dorf ist schwierig

Die Stadt Falkenstein hat dann zwei Einkaufsmärkte zu bieten: Zum einen den Netto Marken-Discount am Mittelweg – ein Edeka-Tochterunternehmen – und zum anderen den Edeka-Markt selbst.

„Ermsleben ist Grundzentrum, da sind die Schwerpunkte gelegt“, antwortet Falkensteins Bürgermeister Rico Röse (Freie Wähler) auf die Frage, wie es um die Nahversorgung in der Stadt bestellt ist. Einkaufsmöglichkeiten in den Ortsteilen gebe es durch mobile Bäcker- und Fleischergeschäfte. Letztere kommen auch nach Ermsleben: Jeden Freitag stehe der Fleischerwagen in der Bahnhofstraße, „da gibt es immer lange Schlangen“, sagt Röse.

Einzig der Ortsteil Meisdorf – mit rund 1.100 Einwohnern nach der Kernstadt Ermsleben der größte in Falkenstein – hatte bis vor etwa zwei Jahren noch einen kleinen Lebensmittelmarkt: Eine Floristin hatte zusätzlich eine kleine Auswahl an Lebensmitteln, frische Brötchen und Kaffee im Angebot. Mit ihrem Blumengeschäft wechselte sie nach Ballenstedt, und Meisdorf suchte nach einem Nachfolger für das Lebensmittelgeschäft. Bislang vergeblich.

Ermsleben ist Grundzentrum, da sind die Schwerpunkte gelegt.

Rico Röse, Bürgermeister der Stadt Falkenstein/Harz

Ihren NP-Markt in der Neustadt in Ermsleben will Edeka nicht erhalten. Er werde durch den Markt am Falkensteiner Weg ersetzt, teilt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage der MZ mit. „Alle Mitarbeitenden des NP-Marktes werden übernommen. Zusätzlich werden dort etwa 25 neue Mitarbeitende beschäftigt werden.“

Der neue Markt werde über eine Verkaufsfläche von rund 1.200 Quadratmetern verfügen, im Vorkassenbereich soll eine Bedientheke für Backwaren entstehen. Die Eröffnung des Marktes ist für Ende 2024 geplant.

Zur Standortpolitik in Ermsleben sagt die Sprecherin: „Ausschlaggebend für die Entscheidung, einen neuen Markt in Ermsleben zu etablieren, war die Neuausrichtung des bestehenden NP-Marktes und so das Einkaufserlebnis für die Kunden zu verbessern.“

Die Ermslebener Filiale ist dabei eine von mehreren hundert in Norddeutschland – nur dort gibt es NP –, die geschlossen wird. Schon 2021 erklärte Edeka gegenüber der Lebensmittelzeitung, bis zum Jahr 2026 die NP-Märkte neu aufstellen und als Edeka oder Nah & Gut fortführen zu wollen.

Wir wollen das Einkaufserlebnis für die Kunden verbessern.

Edeka-Sprecherin

Ob derzeit auch anderswo im Landkreis Harz Ansiedlungen geplant sind, sagte die Sprecherin nicht. Nur so viel: „Wir prüfen regelmäßig neue Standorte und geeignete Objekte, auch im Landkreis Harz, können aber an dieser Stelle leider nicht weiter ins Detail gehen.“ Bei der Auswahl spielten neben Lage und Umfeld des jeweiligen Standortes unter anderem auch Umweltaspekte sowie die Wirtschaftlichkeit eine Rolle.

Zudem will Edeka-Minden nachhaltig investieren: „So wird beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Marktes installiert, um den energetischen Fußabdruck des Marktes zu reduzieren und eigenen Strom zu erzeugen. Auch E-Ladesäulen werden eingerichtet, an denen Kunden während des Einkaufs ihr Auto aufladen können. Beheizt wird der Markt mit der Abwärme der Kälteanlagen und einer Wärmepumpe. “

Unternehmen setzt auf viel Solarenergie

Das Unternehmen bemüht sich demnach um Energieeinsparung bei Neubauten ebenso wie in den schon bestehenden Märkten, Logistik- und Produktionsbetrieben. So werde auf jedem neugebauten Markt eine Photovoltaikanlage installiert und, wo es technisch und baulich möglich sei, auch auf Bestandsmärkten. „Wo dies nicht umsetzbar ist, prüfen wir die Umsetzung von Alternativen wie beispielsweise Solarcarports“, so die Sprecherin.

Schon jetzt werde die Abwärme von Kühlmöbeln in Märkten genutzt, um sie im Winter zu beheizen. „Zudem nutzen wir die Chancen der Gebäudedigitalisierung – etwa bei der zentralen Steuerung und Überwachung technischer Anlagen mit Blick auf die Energieeffizienz durch eine Leitwarte in Minden zum Beispiel bei der Raumtemperatur-Überwachung und sensibilisieren unsere Märkte und selbstständigen Edeka-Kaufleute sowie deren Mitarbeitende durch intensivierte Schulungen“, so die Sprecherin weiter.

Darüber hinaus nutze das Unternehmen in allen Regie-Märkten sowie in zahlreichen Märkten seiner selbstständigen Kaufleute Ökostrom und verzichte auf fossile Brennstoffe.