Harzkreis Harzkreis: Eine Burg zum Spielen und Wasser für das Klein-Venedig
BALLENSTEDT/MZ. - Die Kinder warteten schon ungeduldig, um ihre Burg Anhalt erobern zu können. Die Mädchen und Jungen des Kindergartens "Spatzennest" sangen zwei Lieder und stimmten auf die Eröffnung des "Integrativen Platzes der Generationen" ein. So heißt das neu geschaffene Areal für Jung und Alt am Anger in Ballenstedt. Es soll ein Treffpunkt werden, zu dem sich alle Generationen hingezogen fühlen. Im Mittelpunkt erhebt sich als historischer Anknüpfungspunkt die Burg Anhalt. Sie ist als Spielburg ausgestaltet worden. Zugleich gibt es aber Fitnessgeräte und Ruheplätze für die ältere Generation.
Bürgermeister Michael Knoppik erinnerte zur Eröffnung daran, dass viele Ballenstedter und Freunde der Stadt mit Spenden zum Gelingen des Projekts mitten im Ort beigetragen und es so erst ermöglicht haben. Die 20 000 Euro machen genau den Eigenanteil der Kommune aus. Unterstützt wurde das Vorhaben auch durch die Stiftung der Sparkasse, der Partnerstadt Kronberg und Unternehmen. Entstanden sei nun ein Freizeitareal, das es so im Land Sachsen-Anhalt bisher nicht gegeben hat, wie der Bürgermeister betonte. Er dankte allen Helfern und Mitarbeitern, die ihre Ideen eingebracht haben, besonders dem Ingenieurbüro von Lars Deuter, das die Planungen vornahm. Noch während der rund zehnmonatigen Bauphase sei immer wieder darüber gesprochen worden, was wie gestaltet werden kann. So wurde an der Spielburg entgegen ursprünglichen Plänen ein Übergang geschaffen, damit auch Behinderte das Areal in seiner Gänze erreichen können.
Eine besondere Attraktion sind Wasserläufe und zwei Teiche. Sie sollen auch daran erinnern, wie der Bürgermeister sagte, dass Ballenstedt mit seinen Bachläufen mal ein Klein-Venedig war. Gleich nach den Eröffnungsworten wurden die Pumpen in Gang gesetzt, und das Wasser floss durch die Rinnen über den Platz. Die Wasserläufe sind so angelegt worden, dass sie in die Spiellandschaft integriert und bewusst die Kinder zum Bewegen im Wasser einladen. Die Kinder eroberten sie denn auch genauso wie ihre Burg Anhalt, statt auf den Wegen zu laufen, wateten einige im Wasser entlang.
Mit dem "Platz der Generationen" ist das Areal am Anger, das meist einen ungepflegten Eindruck machte, ein Hingucker geworden. Es hat eine Umfriedung erhalten und wird nachts geschlossen gehalten. So sollen Beschädigungen oder gar Vandalismus verhindert werden. Michael Knoppik machte deutlich, dass dieses neue Areal auch entsprechend vom Bauhof gepflegt wird. Darüber hinaus wurde aber auch schon mit dem Jugendklub gesprochen, hier aktiv zu werden. Zum pfleglichen Umgang gehört, dass bei strengem Frost der Platz geschlossen bleibt und die Wasserläufe, die über zwei Pumpen aus einem extra neu gebohrten Brunnen gespeist werden, nur von April bis September kühlendes Nass führen.
Der "Integrative Platz der Generationen" ist in den Sommermonaten von 9 bis 20 Uhr, in den Wintermonaten von 9 bis 17 Uhr geöffnet.